Wärmepumpe im E-Auto (Grundprinzip)

Indem die Wärmepumpe das Prinzip der klassischen Klimaanlage durch zusätzliche bauliche Maßnahmen umkehrt, kann sie sowohl kühlen als auch heizen.

Grundlage dafür ist der Wärmeaustausch zwischen Kältemittel und der durch die Lamellen des Verdampfers und Kondensators strömenden Luft. Im Kühlmodus wird am Verdampfer der Luft Wärme entzogen, sodass sie kalt im Innenraum ankommt.

Am Kondensator in der Fahrzeugfront dient die einströmende Luft als Kühlmedium, die dem Kältemittel Wärme entzieht.

Prinzip Wärmepumpensystem im Heizmodus
Bild: Krafthand, Quelle: Krafthand

Um den Fahrzeuginnenraum auch heizen zu können, muss das System um diverse Bauteile erweitert werden, etwa Ventile, Leitungen und einen weiteren Kondensator.

Der Kondensator kann je nach Systemauslegung direkt zur Lufterwärmung dienen oder als Primärquelle für einen weiteren flüssigkeitsdurchströmten Heizkörper. Weitere hier nicht abgebildete Detailvarianten sind möglich.

Um Wärmepumpen noch effizienter zu machen, sind sie in E-Fahrzeugen oft noch mit dem Kühlkreislauf des Hochvoltsystems über Wärmetauscher (auch Chiller genannt) gekoppelt. Im Winter kann dessen Abwärme zusätzlich einen Beitrag zur Innenraumheizung leisten.

Prinzip einer zur Klimaanlage umfunktionierten Wärmepumpe die auch als Innenraumheizung fungiert
Im Kühlmodus strömt das Kältemittel in den blauen Leitungen, im Heizmodus in den roten. Zum Aufheizen der in den Innenraum strömenden Luft dient der Heizkörper, dessen Kühlmittel (hellblaue Leitung) sich zuvor im zweikreisigen „indirekten Kondensator“ am heißen Kältemittel erwärmt. Bild: Krafthand-Archiv/Quelle: Behr (heute Mahle)

Vor allem dient diese Verbindung jedoch der (indirekten) Kühlung der HV-Batterie bei hohen Temperaturen, da der Kältemittelkreislauf im Kühlmodus Wärme aus dem HV-Kühlkreislauf abtransportiert.

Zuletzt Aktualisiert am 01.03.2023