Ballspline-Technologie bei Kardanwellen

Die Längswellen in modernen Fahrzeugen sind Hightech-Komponenten, was hohe Anforderungen an die Zulieferer stellt – nicht nur in Hinblick auf das NVH-Verhalten (Noise-Vibration-Harshness, deutsch: Geräusch-Vibrations-Rauigkeit). Durch fahrzeugspezifische NVH-Abstimmung lassen sich störende Geräusche und Vibrationen zugunsten eines optimalen Fahrkomforts eliminieren.

Vielmehr müssen moderne Gelenkwellengenerationen weitere Anforderungen erfüllen. Stichwort Crashsicherheit. Immerhin besteht bei einem Unfall die Gefahr, dass einfach gebaute Gelenkwellen in den Fahrzeuginnenraum eindringen – mit möglicherweise schlimmen Folgen für die Insassen. Um dieses Risiko zu verringern, kommt bei diversen Kardanwellen von GKN die sogenannte Ballspline-Technologie zum Einsatz. Mit einer solchen Verschiebeeinheit verkürzt sich die Welle bei einem Aufprall nämlich deutlich.

Ballspline-Verschiebeeinheit von innen
Blick in eine Ballspline-Verschiebeeinheit mit ihren Kugeln. Die Technologie kommt teils auch bei Gelenkwellen zum Einsatz und ermöglicht hier einen besseren Längenausgleich beim Ein- und Ausfedern. Bild: Schmidt

Ballspline-Gelenkwellen bieten laut dem Zulieferer noch weitere Vorteile: Das Gewicht lässt sich optimieren und die Technologie ermöglicht eine viel exaktere Auswuchtung. Aus diesen Gründen sollten Werkstätten im Fall eines Austauschs darauf achten, dass die Ersatzwelle den hohen Anforderungen moderner Längswellen entspricht.

Ballspline-Verschiebeeinheit an der Kardanwelle
Ein Vorteil der Ballspline-Verschiebeeinheit – zu sehen in der rechten Hälfte der Welle – ist die Möglichkeit, sich im Crashfall deutlich zu verkürzen (Beispiel aus dem VW Amarok). Bild: GKN
Zuletzt Aktualisiert am 18.01.2022