Vertwistung

Im eingebauten, gespannten Zustand bewirken Innenfasen oder Innenwinkel an den Kolbenringen eine sogenannte Vertwistung. Durch die Fase oder den Innenwinkel fehlt an dieser Stelle Material, wodurch der Kolbenring zu dieser schwächeren Seite ausweicht.

Je nachdem, wo die Fase oder der Winkel sitzt (also an der oberen oder unteren Kante des Kolbenrings) spricht man von einer positiven oder negativen Vertwistung. Liegt noch kein Verbrennungsdruck an, ist die Vertwistung wirksam.

Sobald jedoch Verbrennungsdruck in die Ringnut gelangt, wird der Kolbenring flach auf die untere Nutflanke gedrückt, wodurch der Ölverbrauch reguliert wird.

 

Positiver Twist

Ein positiver Twist sorgt (bei Rechteck- und Minutenringen) in der Regel für ein gutes Ölabstreifverhalten. Jedoch kann sich der Ring bei der Abwärtsbewegung des Kolbens durch auftretende Reibung an der Zylinderwand abheben, wodurch Öl in den Dichtspalt gelangt. Der Ölverbrauch steigt.

Positive Vertwistung Kolbenring
Bild: MS Motorservice

 

Negativer Twist

Negativ twistende Ringe hingegen haben positivere Eigenschaften. Hierbei wird die Ringunterflanke nach außen, die Ringoberflanke nach innen gegen die Ringnut abgedichtet. Das versperrt dem Öl den Eintritt in die Nut. Besonders im Teillastbereich und im Schiebebetrieb beeinflusst das den Ölverbrauch positiv.

Negative Vertwistung Kolbenring
Bild: MS Motorservice
Zuletzt Aktualisiert am 29.04.2025