Mängelqouten: Der TÜV ‚Lkw-Report 2013’ zeigt, dass die Mängelqoute bei schweren Lkw geringer ausfällt als bei Transporten und leichten Lkw. Der Grund dafür ist in den häufig für schwere Brummis abgeschlossenen Wartungsverträgen und damit verbunden regelmäßigen Werkstattaufenthalten zu suchen. Quelle: VdTÜV
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TÜV-Lkw-Report: Nach zwei Jahren fällt jedes zehnte Fahrzeug bei HU durch

Wie der Ende September veröffentliche zweite TÜV-Lkw-Report offenbart, ist das Sicherheitsniveau von Nutzfahrzeugen und Bussen in Deutschland insgesamt gesehen hoch. Bei differenzierter Betrachtung zeigt die vom Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) angefertigte Studie allerdings auch, dass im Segment der Transporter und der leichten Lkw bis 7,5 Tonnen die Mängelquote das Ergebnis trübt. Bereits nach zwei Jahren fällt jedes zehnte Fahrzeug bei der Hauptuntersuchung durch.

Positiver dagegen das Bild bei den schweren Lkw. Nach Ansicht des TÜV Süd tragen die für diese Lastautos oft abgeschlossenen Wartungsverträge maßgeblich zu dem besseren Ergebnis bei.
Wolfgang Eichler, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Süd Auto Service GmbH, erklärt die höhere Mängelquote bei den Transporten wie folgt: ‚Halter und Fahrer von kleinen Transportern stehen oft unter enormem wirtschaftlichen Druck. Die Folge: Die Wartung wird vernachlässigt.‘ Bedingt durch hohe Laufleistungen und durch einen hohen Stop-and-Go-Anteil, wie er für Lieferfahrzeuge typisch ist, gehen viele Mängel auf Probleme am Fahrwerk zurück. Auch mangelnde Pflege der Lichtanlage führen häufig zu Beanstandungen. Vor allem defekte Rücklichter sind diesbezüglich zu nennen. Weiterhin auffällig: die Bremsanlage. Laut TÜV-Report müssen beinahe acht von 100 Kleintransporter schon nach einem Jahr in die Werkstatt, bevor die Plakette zugeteilt werden kann.
Noch mehr fallen in der Klasse von 3,5 bis 7,5 Tonnen durch. Im ersten Jahr bereits neun Prozent, nach fünf Jahren bereits jeder vierte. Die Gründe ähneln denen der Transporter: Laufleistungen bis zu 40.000 Kilometer im Jahr, nachlässige Halter, ungeübte oder sorglose Fahrer bei den zahlreichen Leih-Modellen führt die Studie als Ursachen auf. Konkret und überdurchschnittlich oft sind kaputte Leuchtmittel sowie Schäden an Bremstrommeln und -scheiben beziehungsweise schlechtere Bremswirkung zu beanstanden.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Die Quote der verkehrsunsicheren Lastautos hat sich im Segment von 3,5 t bis 7,5 t von 0,1 auf 0,2 Prozent gegenüber dem ersten Lkw-Report verdoppelt. Wenn sich die Verdopplung auch auf niedrigem Niveau vollzogen hat: Der TÜV Süd betrachtet diese Entwicklung als besorgniserregend.
Geringere Mängelquote bis 18 t
Wesentlich besser sieht es bei der Gewichtsklasse bis 18 Tonnen aus. Hier bestehen mehr als 80 Prozent die HU gleich im ersten Anlauf. Nach fünf Jahren sind es immerhin noch über 56 Prozent. Abschläge gibt es nur bei der Beleuchtung: an Scheinwerfern, Blinkern und Umrissleuchten. Besonders positiv auch das Ergebnis bei den Bremsen: Selbst nach fünf Jahren sind die Untersuchungsergebnisse bei Trommeln und Scheiben in 98 Prozent der Fälle in Ordnung. Nach Eichlers Meinung sind das ‚ganz klar positive Auswirkung von Full-Service-Leasingverträgen inklusive Wartung‘.
Geringste Mängelqoute über 18 t
Dass umfangreiche und regelmäßige Wartung hartem Einsatz entgegenwirkt, zeigen die Gewinner des Reports: die Schwergewichte über 18 Tonnen. Zwar liegt auch hier die Quote der erheblichen Mängel nach zwei Jahren bei knapp zwölf Prozent. Angesichts hoher Laufleistungen bis zu 100.000 Kilometern pro Jahr ist das jedoch insgesamt ein positives Ergebnis. Gleiches gilt für das Abschneiden nach fünf Jahren. Nach diesem Zeitraum rollt immer noch die Hälfte der schweren Brummis mängelfrei über die Prüfgasse.
Trotzdem bleibt der harte Einsatz nicht ohne Folgen. Mängelquoten nach zwei Jahren: Beispielsweise liegen die 14,6 Prozent bei der Beleuchtung über dem Durchschnitt. Auch die 1,5 Prozent beim Lenkspiel sind vergleichsweise häufig. Zudem fallen viele Mängel an der Hinterachse auf.
Der komplette ‚Lkw-Report 2013’ steht unter www.vdtuev.de zum Download. Die Ergebnisse basieren auf mehr als 1,2 Millionen Hauptuntersuchungen.