Neustrukturierung in der Produktion: Iveco reagiert auf eine stabil gute Auftragslage bei Transportern und LKW. Foto: Iveco
Nfz-Branche

Iveco strukturiert Produktion in mehreren Werken neu

Der Nutzfahrzeughersteller ordnet seine Aktivitäten in mehreren Werken neu, um Prozesse zu konzentrieren und zu optimieren. Iveco möchte damit Arbeitsplätze sichern und auf eine stabil gute Auftragslage bei Transportern und LKW reagieren.

In seinem Bestreben, die Spezialisierung von Werken voranzubringen und die Effizienz damit zu steigern, wird die Zuordnung von Aufgaben in mehreren Werken in Spanien und Italien neu geregelt. 2014 als Effizienzprogramm angekündigt, gehen die Pläne jetzt in die Realisierungsphase.
In Spanien haben die Werke Madrid und Valladolid bisher unterschiedliche Aufgaben: Madrid ist zuständig für die komplette Produktion der schweren Baureihen Stralis (Onroad) und des Trakker (Baufahrzeuge) sowie für bestimmte Varianten von schweren Sonderfahrzeugen.
Valladolid wiederum fertigt Fahrgestelle der Transporter-Baureihe Iveco Daily.
Nach der nunmehr anstehenden Neuorganisation wird Madrid ausschließlich für die Montage der Stralis- und Trakker-Baureihen zuständig sein. Der erwartete Effizienzgewinn korrespondiert mit einer steigenden Nachfrage nach diesen Baureihen in nahezu ganz Europa.
Verlagerung in zwei Schritten
Die Fahrerhausfertigung wird quasi als Vorproduktion dafür aus Madrid in das Werk Valladolid verlagert. Mit dieser Verlagerung in zwei Schritten (Mitte 2015 und Ende 2016) ist die Beschäftigungslage in beiden Werken gesichert. Die jetzige Produktion der Sonderfahrzeuge in Madrid sowie die Fertigung der Transporterfahrgestelle aus Valladolid wird nach Italien verlegt, wo seinerseits wieder effizientere Einheiten entstehen: in Piacenza, wo unter der Marke Iveco Astra bereits jetzt Sonderfahrzeuge gebaut werden sowie in Suzzara, dem größten Produktionsstandort für Transporter.
Für Suzzara, das bisher bereits Fahrgestelle und Kastenwägen der erfolgreichen neuen Daily Baureihe fertigt, bedeutet der Zuwachs nicht nur eine Effizienzsteigerung, sondern eine signifikante Aufstockung der Belegschaft. Im nahe gelegenen Werk Brescia dagegen sinkt die Produktion, weil die Nachfrage nach Fahrzeugen der mittelschweren Baureihe (7,5 bis 16 Tonnen) strukturbedingt seit einiger Zeit zurück geht. Bis Ende 2016 werden dann bis zu 600 Mitarbeiter des Werks Brescia in Suzzara eine neue Tätigkeit finden. In Piacenza wiederum werden unter dem Namen Iveco Astra traditionell schwere Sonderfahrzeuge für Minen, Großbaustellen und Ölfelder in aller Welt sowie Fahrzeuge für den Zivilschutz gebaut. Durch die Verlagerung der Sonderfahrzeuge, die bisher in Madrid gefertigt wurden, entstehen in Piacenza neue Arbeitsplätze. Diese Änderungen treffen auf eine deutliche Nachfragebelebung insbesondere in Ländern wie Spanien und Italien, wo Iveco traditionell eine sehr starke Position hat. In Deutschland, dem volumenstärksten Markt in Europa, ordnet Iveco seine Vertriebsstruktur vor allem im Bereich Key Account neu und baut den Vertrieb dort personell und strukturell aus. Bereits im vergangenen Jahr wurde der High Tech Standort Ulm zum Zentrum sämtlicher Entwicklungs-Aktivitäten um den Schwer-LKW.