Der Wasserstoff-Lkw GenH2 mit Flüssigwasserstoff. Die Reichweite soll mit 40kg H2 rund 1.000 Kilometer betragen. Die Motorleistung der E-Maschine beträgt 660 kW. Bild: Georg Blenk
E-Antrieb (BEV/FCEV)

IAA Transportation: Daimler Truck zeigt GenH2-Truck und setzt auf flüssigen Wasserstoff

Auf dem Weg zum emissionsfreien Transport der Zukunft sind erste Brennstoffzellen-Prototypen des Mercedes-Benz GenH2 Truck seit vergangenem Jahr im Testeinsatz.  Jetzt zeigt Daimler Truck auf der IAA Transportation in Hannover einen Prototyp des Wasserstoff-Lkw GenH2, angetrieben mit flüssigem Wasserstoff. Test-Mitfahrten sind ebenso möglich, wenngleich mit einem GenH2 der mit gasförmigen Wasserstoff angetrieben wird. Die Messe läuft noch bis Sonntag.

Mit einem der Prototyp-Fahrzeuge des GenH2 ermöglicht Daimler Truck im Rahmen der IAA Transportation 2022 ausgewählten Besuchern eine Mitfahrt im Brennstoffzellen-Lkw. Damit möchte der Lkw-Hersteller die Praxistauglichkeit eines voll beladenen 40-Tonnen Wasserstoff-Lkw auf öffentlichen Straßen inklusive Betankung demonstrieren. Eine Wasserstofftankstelle des Unternehmens H2 Mobility Deutschland stand an einer Shell Station in Laatzen in der Nähe des Messegeländes zur Verfügung. Bei der Betankung kommt laut Daimler Truck grüner und damit CO2-neutraler Wasserstoff zum Einsatz. Der mit einer Straßenzulassung ausgestattete prototypische Mercedes-Benz GenH2 Truck wird mit gasförmigem Wasserstoff betrieben und betankt.

Auf dem Messestand von Mercedes-Benz Trucks in Halle 19/20 wird im Rahmen der IAA Transportation 2022 in Hannover zusätzlich ein weiterer GenH2 Truck Prototyp mit Flüssigwasserstofftanks ausgestellt. Wohlgemerkt: Der Wasserstoff muss dabei auf rund -253° C heruntergekühlt werden. Bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe bevorzugt Daimler Truck nämlich auf lange Sicht den flüssigen Wasserstoff. Der Energieträger hat in diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte bezogen auf das Volumen. Dadurch kann mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite deutlich erhöht und so eine vergleichbare Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs mit der eines konventionellen Diesel-Lkw ermöglicht. Ziel der Entwicklung sind Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer und mehr ohne Tank-Zwischenstopp. Damit soll sich der Lkw für besonders flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im wichtigen Segment des schweren Fernverkehrs eignen. Die Krux: Der Aufbau einer Tankstellen-Infrastruktur mit flüssigem Wasserstoff sowie die Bereitstellung per-se ist teuer und aufwändig.

Der Serienstart für wasserstoffbasierte Lkw ist laut Daimler Truck für die zweite Hälfte des Jahrzehnts vorgesehen.