Das neue Radgreifer-System ‚C_RGA 7.5 UC‘ kommt mit zahlreichen Innovationen daher. Bilder: MAHA
Werkstattausrüstung

Gemeinsam hoch hinaus: Neues Radgreifer-System von MAHA

Der Allgäuer Spezialist für Prüf- und Hebetechnik MAHA, hat kürzlich mit dem ‚C_RGA 7.5 UC‘ ein neues, kabelloses Radgreifer-System für schwere Nutzfahrzeuge vorgestellt. Die durchaus kryptische Bezeichnung steht für Connect-Rad-Greifer-Akku 7.5 Universal Carriage. MAHA präsentierte das neue System im Daimler-Truck-Center in Haan bei Wuppertal erstmals in vollem Umfang der Öffentlichkeit.

MAHA setzt bei den neuen Radgreifern auf bewährte Komponenten.

High-Tech trifft auf Bewährtes

Das Traditionsunternehmen setzt auch beim neuen Radgreifer-System auf einen elektromechanischen Antrieb. Er sei zuverlässig und sicher. Zudem garantiere er eine hohe Laufruhe, laufe ölfrei und sei wartungsarm. MAHA verwendet gleichsam bewährte Komponenten wie das H-Profil der Säulen, eine Spindel mit Kugelumlaufmutter, einen Sicherheitskeil, einen Motor inklusive Motorbremse sowie ein Schneckengetriebe. Schließlich habe man es mit sehr hohen Lasten zu tun. Das Produkt wäre aber nicht neu, zeichnete es sich nicht durch zahlreiche Weiterentwicklungen und Innovationen aus. Und da hat MAHA mit dem C_RGA 7.5 UC einiges zu bieten.

Laufruhe und Handling

Der Schneckengetriebemotor ist komplett wartungsfrei und laufruhig. Die exakte Höhenpositionierung garantiert eine Motorbremse, die einen Nachlauf der Spindel sicher vermeidet. Die Tragsäulen aus Spezialstahl sind überaus verwindungssteif und bauen mit 180mm Breite trotzdem sehr schlank. Dadurch ergibt sich laut MAHA eine sehr gute Übersicht beim manuellen Rangieren der Radgreifer. Der Wenderadius von 1,2 m wurde beim neuen Modell ebenfalls verkleinert, indem der Fahrwagen näher zur Säule positioniert wurde und nun über 180 Grad schwenkbar ist. So ist ein Positionieren auch bei beengten Platzverhältnissen möglich. Zudem können durch die Bodenfreiheit des hydraulischen Fahrwagens von 85 mm in angehobenem Zustand, auch höhere Bodenschwellen überwunden werden. Die Deichsel muss zum Lösen der Bremse nicht nach hinten durchgeschwenkt werden. Müssen die Radgreifer einmal über längere Strecken versetzt werden, verfügt das Fahrgestell über Gabelstaplertaschen.

Energieversorgung

Für die Versorgung der autarken Radgreifer mit Strom sorgen leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus, die in das Bediengehäuse integriert sind. Sie verfügen über eine hohe Lebensdauer sowie eine kurze Ladezeit. Die neuen Akkus verdoppeln die Anzahl der Ladezyklen gegenüber herkömmlichen Bleibatterien von 400 auf 800 und erhöhen damit die Lebensdauer. Zudem sorgen sie für eine Gewichtsreduzierung der Hubsäulen von jeweils rund 50 kg. Im Übrigen: Alternativ zu den Lithium-Ionen-Akkus ist die Energieversorgung auch über zyklusfeste AGM-Batterien möglich.

Kommunikation über Funk oder Kabel

Der Universalhubschlitten verfügt über einen großen Einstellbereich und ist auch für sehr große Raddurchmesser geeignet.

Die einzelnen Radgreifersäulen kommunizieren via Funk miteinander. Das Pairing der Einzelsäulen zu einem Säulenverbund erfolgt mittels NFC-Tag. Zwei Antennen je Säule sorgen für eine zuverlässige Funkverbindung, auch bei Fahrzeugen mit großen kubischen Aufbauten. Die sogenannte LoRa-Funkmodulation (LoRa=Long Range) der Funkverbindung weist eine große Funkreichweite bei niedrigem Energieverbrauch sowie eine sehr hohe Störungssicherheit gegen WLAN- und Bluetooth-Funksignale auf. Im Vergleich zur bisherigen Funkmodulation konnte die sogenannte Packet-Error-Rate deutlich verbessert werden. Das Ergebnis: Bis zu 90 Prozent weniger Störungen.

Bei jedem Zusammenschalten des Hebeverbundes (Pairing), sucht die Steuerung automatisch einen störungssicheren Funkkanal, eine Kanalauswahl durch den Bediener ist nicht erforderlich. Dies ermöglicht ein unkompliziertes und schnelles Bedienen durch den Anwender. Durch eine intelligente Steuerungstechnik ist eine unbegrenzte Anzahl von Säulengruppen pro Standort möglich. Durch ‚Channel Hopping‘ kann grundsätzlich eine unbegrenzte Anzahl von Säulengruppen im gleichen Funkempfangsbereich an einem Standort betrieben werden.

Sollte eine Funkverbindung einmal nicht zustande kommen, sichert die sogenannte ‚Daisy-Chain-Verkabelung‘ als Backup für das weitere Arbeiten. Dabei kann das Ladekabel der Akkus für die Datenübertragung verwendet werden und garantiert so einen unterbrechungsfreien Betrieb. Mit Hilfe eines optionalen Verbindungskabels können zwei Gruppen mit je acht Säulen verbunden werden. Somit ist laut MAHA ein Ausbau auf bis zu 16 Säulen möglich.

Die unterschiedlichen Betriebsmodi sind durch Silikon-beschichtete Einzeltasten präzise anwählbar. Dies gewährleistet laut MAHA eine sichere und intuitive Bedienung.

Intuitive Bedienung

Die Bedienung jeder Radgreifersäule erfolgt über eine robuste und spritzwassergeschützte Konsole aus Kunststoff. Die großen Silikontasten ermöglichen eine einfache Betätigung auch mit Arbeitshandschuhen. Zusätzlich sind sämtliche Anschlusskabel durch eine spezielle Führung vor Beschädigung geschützt. Die unterschiedlichen Betriebsmodi ‚All/Single/Group‘ sind durch mechanische Einzeltasten präzise anwählbar. Über LED-Codes am Bediengehäuse werden die unterschiedlichen Betriebszustände und Fehlermeldungen zudem einfach und verständlich angezeigt. Ein weiterer Clou: Durch gleichzeitiges Betätigen der ‚Speed-Taste‘ zusammen mit der Heben- oder Senken-Taste wird die Hub- und Senkgeschwindigkeit lastabhängig um bis zu 58 Prozent erhöht. Das bedeutet, dass bei geringeren Lasten eine größere Hubstrecke in kürzerer Zeit möglich ist.

Abschließend lässt sich attestieren, dass MAHA mit dem ‚C_RGA 7.5 UC‘ das Thema Lkw-Radgreifer auf ein neues Niveau hebt!

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2-2023 der Krafthand-Truck.