Turbolader mit integriertem Elektromotor
Der ‚eTurbo‘ von Borg Warner ist ein Turbolader mit integriertem Elektromotor, der als Antrieb und Generator gleichermaßen dient. Bei niedrigen Drehzahlen unterstützt er den schnellen Ladedruckaufbau und verbessert so das Ansprechverhalten. Bei abgeschaltetem Elektromotor kann der ‚eTurbo‘ mit der Generator-Funktion elektrische Energie aus dem Abgasstrom erzeugen und die Traktionsbatterie laden. Bild: Borg Warner.
Borg Warner

Elektrisch aufgeladen

Nicht zuletzt, um die immer schärferen Abgasgesetzte einhalten zu können, elektrifizieren Nutzfahrzeughersteller vermehrt bislang klassische mechanische Komponenten, beispielsweise den Turbolader. Zulieferer Borg Warner hat in diesem Zuge den ‚eTurbo‘ entwickelt, einen elektrisch unterstützten Turbolader, dessen Besonderheit sein integrierter Elektromotor ist. Mit des-sen Hilfe lässt sich entweder die Verdichterleistung erhöhen, oder aber elektrische Energie aus dem Abgasstrom erzeugen, um die Traktionsbatterie des Nutzfahrzeugs zu laden, was wiederum den Generator entlastet und so die Energiebilanz des Motors verbessert.

„Im Ergebnis reduziert der ‚eTurbo‘ den Kraftstoffverbrauch und damit den Emissionsausstoß‘, versprechen die Entwickler von Borg Warner. Eine intelligente Steuerung erlaube zudem eine Abgastemperaturregelung, um das Abgasnachbehandlungssystem zu unterstützen und so den Schadstoffausstoß zu optimieren. Die Entwickler empfehlen ihren ‚eTurbo‘ für große, mittlere und kleine Nutzfahrzeugmotoren gleichermaßen. Demnach ist der ‚eTurbo‘ sowohl für 48-Volt-Bordnetze als auch für Hochspannungssysteme mit bis zu 800 Volt erhältlich und soll dank seines hocheffizienten Permanentmagnetmotors bis zu 24 kW konstante Leistung und bis zu 34 kW Spitzenleistung erzeugen können. Darüber hinaus soll der elektrifizierte Lader ein signifikantes Downspeeding beziehungsweise Downsizing ohne Leistungsverluste zulassen: er hebt die Drehmomentkurve im unteren Drehzahlbereich deutlich an, um ein bestmögliches Ansprechverhalten ohne Turboloch zu generieren.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 6/20 der Krafthand-Truck.