Wartungsmanagement-System
In modernen Nutzfahrzeugen sammelt ein Wartungsmanagement-System Informationen über die Laufleistung und den Zustand wartungsrelevanter Komponenten und Systeme. Damit lassen sich Wartungsumfänge optimieren und Werkstattaufenthalte effizient planen. Bild: Kuss
AVL Ditest

Bedarfsgerechter Service in Nfz-Werkstätten

Viele moderne Nutzfahrzeuge sind mittlerweile mit einem Wartungsmanagement System ausgestattet. Es sammelt Wartungs- und Verschleißinformationen und erlaubt dadurch einen individuellen Service. Denn anhand dieser Wartungsdaten können Servicebetriebe die Wartungsumfänge für ihre Kunden optimieren – und damit gleichzeitig auch die Werkstattstandzeiten reduzieren.

Die Wartungsintervalle moderner Nutzfahrzeuge sind in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen: ein regulärer Motorölwechsel nach 150.000 Kilometern unter ‚normalen‘ Bedingungen ist heute keine Seltenheit mehr. Auch klassische ‚Verschleißartikel‘ wie Luft- und Kraftstofffilter oder Bremsbeläge halten immer länger. Ziel der Fahrzeughersteller ist es, die Werkstattstandzeiten ihrer Fahrzeuge auf ein notwendiges Minimum zu begrenzen. Mit einem ausgeklügelten Wartungsmanagement lässt sich zudem das Leistungspotenzial typischer Verschleißkomponenten optimal ausschöpfen, sodass sich unnötige Kosten und Standzeiten vermeiden lassen. Darüber hinaus lassen sich damit notwendige Arbeiten bündeln und Termine dafür rechtzeitig planen. Zu den Vorreitern bei solchen intelligenten, elektronischen Wartungsmanagement-Systemen gehören beispielsweise die Trucks von Mercedes-Benz, die seit Herbst 2012 – beginnend mit dem neuen ‚Actros‘ – ab Werk mit einem solchen ausgerüstet sind.

Nützlich auch für Werkstätten

Auch für Servicewerkstätten bringen solche Wartungsmanagement-Systeme handfeste Vorteile, denn sie können die jeweiligen Serviceereignisse genauer planen, weil bei der Fahrzeugannahme bereits alle wartungsrelevanten Daten vorliegen und sich notwendigen Ersatzteile damit bereits im Vorfeld disponieren lassen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Werkstatt das Wartungsmanagement-System des Fahrzeugs mit einem geeigneten Diagnosetester auslesen und einstellen kann.

Deshalb beschäftigt sich der Cadolzburger Diagnosespezialist AVL Ditest seit geraumer Zeit schon mit diesem Thema: mit dem aktuellen Update seines Diagnosesystems ‚XDS 1000‘ (Update 2019-01) ist es nun erstmals möglich, die Wartungsdaten bei den Mercedes-Benz-Modellen ‚Antos‘, ‚Arocs‘, ‚Atego‘ und ‚Unimog‘ auszulesen und anzuzeigen. „Nutzfahrzeugprofis können damit die Vorteile des Wartungsmanagements bei diesen Lkw-Modellen nutzen und ihren Kunden einen bedarfsgerechten Service anbieten“, berichtet Andreas Wittig, Softwareentwickler bei AVL Ditest, im Gespräch mit KRAFTHAND-Truck. Demnach lassen sich mit dem ‚XDS 1000‘ bei folgenden Fahrzeugmodulen die Wartungsdaten auslesen: Motor, Dieselpartikelfilter, Luftfilter, Bremsen der Hinter-, Vorder- und gegebenenfalls der Zwischenachse, Getriebe, Hinterachsen, Nebenantrieb, Verteilergetriebe, Turbo-Retarder Kupplung und Zeitwartung.

Interessante Wartungshistorie

„Das Besondere beim Auslesen der Wartungsdaten mit unserer Diagnosesoftware ‚XDS 1000‘ ist, dass nicht nur aktuelle Ereignisse angezeigt werden, sondern auch die Wartungshistorie“, erklärt Wittig weiter. Anhand dieser Informationen könne dann der Werkstattfachmann beurteilen, ob bislang alle erforderlichen Wartungsarbeiten erledigt wurden – und sich gegebenenfalls besonders intensiv um ‚schlecht‘ gewartete Komponenten kümmern.

Laut AVL Ditest erhalten alle XDS-Anwender diese hilfreiche Funktionserweiterung der Diagnosesoftware mit dem Update kostenlos. Zudem versprechen die Cadolzburger, das Thema ‚Wartungsdaten‘ weiter voranzutreiben.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2/19 der Krafthand-Truck.