Ladeluftschlauch
Ladeluftschläuche führen ein hartes Leben. Sie müssen nicht nur Hitze und diverse Chemikalien aushalten, sondern auch dem Ladedruck trotzen – und dabei dennoch flexibel sein. Um dies zu gewährleisten, müssen alle Materialien zusammenpassen. Bilder: Febi
Febi

Wenn dem Turbolader die Puste ausgeht…

Platzt ein maroder Ladeluftschlauch oder rutscht er von seinem Flansch ab, weil die Befestigungsschelle defekt ist, verliert der Motor schlagartig an Leistung. Häufig kommt es auch zum Schwarzrauchen und die Motorkontrollleuchte im  Armaturenbrett signalisiert, dass etwas mit dem Motormanagement nicht stimmt. Im  Extremfall kann es sogar zum Überdrehen des Turboladers kommen, weil wegen der offenen Ladeluftstrecke nun der Gegendruck fehlt. „Besonders dramatisch wirkt  sich ein schadhafter Ladeluftschlauch bei einem schwer beladenen Lkw aus, da  dieser aufgrund des Leistungsverlusts meist nicht mehr weiterfahren kann“, weiß  Sascha Keller, technischer Marketing-Manager bei der ‚Truck Division‘ von Febi  Bilstein in Ennepetal.

Beim Ersatz eines Ladeluftschlauches gibt es dem Fachmann zufolge jedoch einiges zu beachten. „Ladeluftschläuche bestehen aus einem mehrlagigen Verbund aus  Elastomer-Werkstoff, also Weichgummi, und Festigkeitsträgern. Diese bestehen aus  synthetischen Fasermaterialien und werden als Garne oder Gewebe aus  Endlosfilamenten oder Stapelfasergarnen eingebaut. Je nach Anwendungsfall verstärken Polyamid-, Polyester- sowie Aramidfasern den Ladeluftschlauch und  abhängig von den Anforderungen sind die Schläuche zwei- bis fünflagig aufgebaut“,  berichtet der Ersatzteilexperte. Entsprechend der geforderten Flexibilität verwende  man innen glatte Schläuche mit unterschiedlichen Faltengeometrien außen.  „Stahlringe auf der Außenseite verhindern, dass sich die Falten unter dem Ladedruck  ie ein Ballon aufblähen oder bei Unterdruck kollabieren“, erklärt Keller.

Aufgeschnittener Ladeluftschlauch
An diesem aufgeschnittenen Ladeluftschlauch ist der ins Elastomer eingearbeitete Festigkeitsträger gut zu erkennen. Je nach Beanspruchung kann dieser aus Polyamid-, Polyester- sowie Aramidfasern bestehen.

Die Innenschicht müsse ölresistent sein und auch aggressiven Verbren- nungsgasen  widerstehen. Die Außenschicht dagegen sollte Ölen, Kraftstoffen und anderen im  Motorraum üblichen Betriebsflüssigkeiten trotzen können, die nicht nur im  Fahrbetrieb, sondern auch bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten mit den  Schläuchen in Kontakt kommen könnten. Ein Knackpunkt ist laut Febi zudem die  dynamische Beständigkeit des Verbunds Werkstoff und Festigkeitsträger.

Sein Augenmerk sollte der Werkstattfachmann aber auch auf die  Befestigungsschellen legen, empfiehlt Produktspezialist Keller. Demnach könnten sich herkömmliche Schraub- oder Klemmschellen durch mechanische und thermische Einflüsse lösen und abfallen. Bei speziellen ‚Turbo-Schellen‘ dagegen gleiche deren spezielle Konstruktion die Wärmeausdehnung im Fahrbetrieb aus und  halte den Schlauch sicher auf seinem Flansch. Um auf Nummer sicher zu gehen, rät  Sascha Keller deshalb zum ‚Pro-Kit‘, das es auch für Ladeluftschläuche gibt. Wie alle  ‚ProKits‘ des Ennepetaler Nutzfahrzeugteile-Spezialisten, so enthält auch das  ‚Schlauch-ProKit‘ neben dem eigentlichen Ersatzteil zusätzlich noch das notwendige  Anbaumaterial. „Damit kann ein defekter Ladeluftschlauch ‚nonstop‘ ausgetauscht  werden, ohne dass der Mechaniker zusätzliche – und unnötige – Besorgungsfahrten  auf sich nehmen muss“, resümiert der Nutzfahrzeugfachmann.

Reparatursatz ProKit
Ein kompletter Reparatursatz wie das ‚ProKit‘ von Febi, der nicht nur das Ersatzteil, sondern auch  alle notwendigen Befestigungsmaterialien beinhaltet, vermeidet unnötigen  ‚Beschaffungstourismus‘.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3/18 der Krafthand-Truck.