Mercedes-Benz Actros Interieur
Für viele Trucker ist die Fahrerkabine Arbeitsplatz und Wohnung zugleich. Ein regelmäßiger, professioneller Frischeservice für die Klimaanlage hilft dabei, den Kabineninnenraum hygienisch sauber zu halten. Bild: Daimler/Mercedes-Benz
Kampf den Klima-Keimen

Professioneller Frischeservice für die Klimaanlage

Für viele Trucker ist ihr Lkw Arbeitsplatz und Wohnung zugleich. Sauberkeit und Hygiene in der Fahrerkabine werden daher groß geschrieben. Ein regelmäßiger, professioneller Frischeservice für die Klimaanlage sollte deshalb nicht fehlen. Mit dem ‚Air Clean‘-System von Herth + Buss geht das ganz ohne Chemie.

Viele Lkw-Fahrer verbringen viele Stunden in der Fahrerkabine. Dank Klimaanlage ist der Aufenthalt dort mittlerweile auch ganz angenehm. Doch diese kann bei ungenügender Wartung mit zunehmender Betriebszeit unangenehme Gerüche absondern und bei bestimmten Allergikern sogar die Augen zum Tränen bringen. Ursache für das schlechte Kabinenklima sind Keime, Pilze, Viren, Bakterien sowie Schmutzteilchen aus der Umgebungsluft und diverse andere Ablagerungen, etwa vom Kochen in der Kabine, Zigarettenrauch, Tierhaare, et cetera, die sich auf der meist kondenswasserfeuchten Oberfläche des Klimaanlagenverdampfers sammeln und dort ein regelrechtes Feuchtbiotop bilden.

Dieser ‚Mikroben-Teppich‘ ist ein idealer Nährboden für Schimmel – und damit für üble Gerüche und gesundheitsschädliche Pilzsporen, die mit dem Luftstrom ins Kabineninnere geblasen und dort von den Insassen eingeatmet werden. „Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Klimaanlage ist daher unabdingbar. Neben dem Austausch des Innenraumfilters sollte man vor allem immer auch die Klimaanlage professionell reinigen und den Innenraum desinfizieren lassen“, betonen die Klimaservice-Fachleute von Herth + Buss in Heusen stamm.

Die verschiedenen Methoden

Prinzipiell haben sich fünf verschiedene Methoden etabliert, mit denen sich unangenehmer Mief und Gestank sowie gesundheitsschädliche Mikroorganismen hygienisch beseitigen lassen. Eine davon ist die Innenraumbehandlung mit Ozon. Ozon ist ein hochreaktiver Sauerstoff (chem. Zeichen O3), der Bakterien und Viren aller Art abtötet und gleichzeitig schlechte Gerüche beseitigt. Erzeugt wird Ozon, auch als Aktivsauerstoff bekannt, üblicherweise aus der Umgebungsluft mit Hilfe eines mobilen Ozon-Generators durch Ionisation. Allerdings gilt Ozon gesundheitlich als nicht ganz unproblematisch, da es eingeatmet zu Schleimhautreizungen und Atembeschwerden führen kann, wenn der Fahrgastraum nach der Behandlung nicht ausreichend gelüftet wird.

Bewährt indes haben sich Vernebelungsverfahren, die entweder thermisch unterstützt oder kalt erfolgen können. Bei der Heißvernebelung, auch als Thermalvernebelung oder thermische Vernebelung bezeichnet, wird eine die Reinigungslösung in einem Gerät ähnlich einer Nebelmaschine durch Erhitzen verdampft. Dieser warme Dampf gelangt schließlich mit Gebläseunterstützung über eine Düse in die Umgebungsluft. Der geringfügig erwärmte Dampf setzt sich auf den kühleren Oberflächen ab und kondensiert, sodass diese mit dem Wirkstoff benetzt werden. Bei aktivierter Klimaanlage und entnommenem Innenraumluftfilter kann sich der Nebel darüber hinaus auch auf der Verdampferoberfläche und in den Lüftungskanälen verteilen und dort befindliche Keime abtöten.

Bei dem Kaltvernebelungsprinzip, auch Aerosolvernebelung genannt, nach der auch das von Herth + Buss vertriebene ‚Air Clean‘ funktioniert, dagegen vernebelt eine Spezialdüse das Wirkmittel mit Hilfe von Druckluft zu einem extrem feinen Spray. Dieser Aerosolnebel erreicht ebenfalls nahezu alle Bereiche des Innenraums, sodass die Wirkstoffe ihre Wirkung großflächig entfalten können. Bei laufender Klimaanlage und ausgebautem Innenraumluftfilter lassen sich auch bei dieser Methode die Verdampferoberfläche und die Luftführungen wirksam desinfizieren.

‚Air Clean‘-Klimadesinfektionssystem von Herth + Buss
Das ‚Air Clean‘-Klimadesinfektionssystem von Herth + Buss arbeitet mit dem Reinigungsmittel ‚AnoKath‘. Hauptbestandteile dieses starken, aber für den Menschen unbedenklichen Oxidationsmittels sind Wasser und Kochsalz. Bild: Herth+Buss

Lange Zeit galt allerdings das Spülen des Verdampfers mit einer speziellen Spüllösung aufgrund seiner Effektivität als Nonplusultra zur Klimaanlagen-Desinfektion. Bei diesem Verfahren appliziert der Anwender die Spülflüssigkeit mit Hilfe einer Druckbecherpistole und einer speziellen Sprühlanze direkt zwischen die Verdampferlamellen, was den dort angesammelten ‚Bakterienschlamm‘ unter sanftem Druck auswäscht. Allerdings muss sich der Anwender bei dieser Methode erst einmal Zugang zum Verdampfer verschaffen, was je nach Einbauort durchaus zeitaufwändig sein kann.

Fünfte Möglichkeit ist schließlich die simple Sprühdesinfektion, bei der das Mittel aus einer Spraydose heraus auf die zu desinfizierenden Flächen gesprüht wird. Eine wirksame Reinigung der Verdampferoberfläche ist mit dieser Methode kaum möglich, da es sich gewissermaßen nur um ein Desodorieren und nicht um ein Desinfizieren handelt. Allerdings soll sie sich dazu eignen, dass der Trucker in Do-it-yourself-Manier zwischendurch, etwa beim regelmäßigen Kabinenputz, selbst immer wieder einmal ‚Klar Schiff‘ machen und zumindest einen frischen Duft in die gute Stube bringen kann.

Desinfizieren ohne Chemie

In der Werkstattpraxis zeigt sich jedoch immer wieder, dass chemische Klimaanlagen-Desinfektionsmittel bei besonders empfindlichen Menschen zu Reizhusten, Nießen, tränenden Augen, gereizten Schleimhäuten – und im Extremfall sogar zu allergischen Reaktionen führen können. Ursache hierfür sind meist seltene Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen des Wirkmittels. Völlig bedenkenlos dagegen soll das von den Klimaservice-Spezialisten von Herth + Buss favorisierte ‚Air Clean‘- Kaltvernebelungssystem sein.

Dessen Herzstück ist, neben einer Spezial-Druckluftpistole, der Reiniger ‚AnoKath‘ auf Salzbasis. Den Produktinformationen zufolge handelt es sich bei ‚AnoKath‘ um ein starkes Oxidationsmittel, das durch ein spezielles Elektrolyseverfahren aus einer aufbereiteten Wasserlösung mit geringem Kochsalzanteil besteht. Das Desinfektionsmittel kann sowohl von außen, sprich durch die Luftansaugung der Klimaanlage, als auch von innen, also durch Aufstellen des Geräts im Innenraum, eingebracht werden. Alternativ lässt sich das Sprühgerät während der Reinigungsprozedur dank eines speziellen Halters von innen an der Türscheibe befestigen, um so den ‚Ano-Kath‘-Nebel möglichst effektiv von oben herunter im gesamten Innenraum zu verteilen.

Bei laufender Umluft-Ventilation gelangt der Wirkstoff zudem in das Luftführungssystem und zum Verdampfer der Klimaanlage, was diese ebenfalls gründlich desinfiziert. Indem der Anwender die Pistolenöffnung entsprechend ausrichtet und die Klappen der Ansaugkanäle und Luftführungen öffnet oder schließt, kann er den Weg, den der Nebel nehmen soll, nach eigenem Gusto vorgeben. „Der Kaltnebel ist sehr schwebfähig und bleibt lange in der Luft. Dabei gelangt er selbst hinter Verkleidungen und tötet auch dort Keime, Sporen, Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen zuverlässig ab“, versprechen die Heusenstammer Klimaservice-Fachleute. Darüber hinaus empfehlen sie, bei der regelmäßigen Klimaanlagen-Reinigung immer auch den Innenraumluftfilter zu erneuern.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 1/20 der Krafthand-Truck.