Am MAN-Standort Steyer geht es weiter. Der neue Investor WSA möchte laut MAN unter der Marke 'Steyr' eine Auftragsproduktion von Nutzfahrzeugen und Nutzfahrzeugteilen etablieren. Bild: MAN
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Nutzfahrzeugwerk Steyr hat eine Zukunft

Die Zukunft des Nutzfahrzeugwerks Steyr – und damit die von tausenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region – ist gesichert. Die MAN Truck & Bus SE hat sich mit der WSA Beteiligungs GmbH (WSA) auf den Verkauf aller Anteile an der MAN Truck & Bus Österreich GesmbH geeinigt. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet. Weitere Details sind nicht bekannt.

Der neue Investor wird laut MAN unter der Traditionsmarke ‚Steyr‘ eine Auftragsproduktion von Nutzfahrzeugen und Nutzfahrzeugteilen etablieren und damit die Beschäftigung im Werk und bei zahlreichen Zulieferunternehmen der Region sichern. Im September 2020 hatte MAN angekündigt, den Standort im Rahmen der tiefgreifenden Neuausrichtung des Unternehmens zur Disposition zu stellen. Als einzige tragfähige Alternative zur Schließung kam laut MAN nur der Verkauf an WSA in Frage, da darüber hinaus – trotz gegenteiliger Berichte – bis heute keine weiteren Kaufinteressenten industriell schlüssige Angebote vorgelegt haben.

Im März diesen Jahres hatte WSA bereits ein vollständiges Konzept zur Übernahme des Werks Steyr vorgestellt, das in einer Mitarbeiterbefragung jedoch abgelehnt worden war. Die Verhandlungen mit WSA wurden daraufhin beendet. Erst vor wenigen Tagen nahmen die Parteien erneut Gespräche auf und einigten sich auf eine Übernahme.

„Das drohende Aus für den Nutzfahrzeugstandort Steyr, das intensive politische und juristische Tauziehen sowie die damit verbundene Unsicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – diese verfahrene Situation war unerträglich. Aus diesem Grund sind wir unserer Verantwortung für den Standort Steyr, für die Belegschaft und deren Familien, nachgekommen und haben uns mit WSA über einen Verkauf des Werks geeinigt. Beide Seiten haben sich bewegt und sind dabei auf wesentliche Forderungen der Arbeitnehmerseite eingegangen. Damit ist die Standortschließung des Werks vom Tisch. Ich freue mich sehr, dass es uns nun auch in Steyr gelungen ist, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine echte Zukunftsperspektive zu bieten. WSA unter der Führung von Siegfried Wolf wünsche ich viel Erfolg und eine glückliche Hand beim Aufbau des neuen Unternehmens“, sagt Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE.

Der Übergang des Standorts an WSA erfolgt in den nächsten Wochen. Mit der Transaktion übernimmt WSA den Produktionsstandort mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Anm.d.Red.: Ob und inwiefern eine Beschäftigungsgarantie vereinbart wurde oder ob die Belegschaft Einbußen hinnehmen muss, geht aus den Informationen von MAN nicht hervor.

Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, wird MAN Truck & Bus länger als bisher geplant für Aufträge sorgen und in Steyr bis Mai 2023 zunächst weiter Lkw der Baureihen MAN TGL und MAN TGM produzieren lassen. Für den MAN-Produktionsverbund wird WSA zudem weiter Komponenten fertigen und Kunststoffteile lackieren. Auch hier wurden die Laufzeiten teilweise verlängert.