Die Mirror-Cam II kommt unter anderem mit verkürzten Kameraarmen daher. Bilder: Daimler-Truck AG
Assistenzsysteme

Mirror-Cam – Generation II: Mercedes-Benz Trucks entwickelt Kamerasystem weiter

Mit der seit April 2022 in den Actros- (inklusive eActros) und Arocs-Baureihen verfügbaren zweiten Generation der Mirror-Cam, hat Mercedes-Benz Trucks das Kamerasystem in zahlreichen Details weiterentwickelt. So sind die Kameraarme auf beiden Seiten um jeweils zehn Zentimeter verkürzt worden. Das gilt sowohl für das schmalere als auch für das breitere Fahrerhaus. Dies brächte unter anderem den Vorteil, dass die Fahrer sich beim Rückwärtsfahren geradeaus leichter tun. Zudem ist die Perspektive der des gewohnten Glasspiegels noch ähnlicher. Die Verkürzung bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich. Denn am 2,50 Meter breiten Fahrerhaus ragt der Kameraarm jetzt nicht weiter über die Fahrzeugkontur hinaus als der vom Fahrer gut sichtbare Rampenspiegel. Kollisionen mit Objekten am Wegesrand sind damit nun nahezu ausgeschlossen.
Zusätzlich wurde unten an der Mirror-Cam auch eine Tropfkante angebracht, die verhindern soll, dass Regenwasser auf die Linse gelangen kann und es dadurch zu unerwünschten optischen Effekten kommt.
Darüber hinaus haben die Ingenieure von Mercedes-Benz Trucks das sogenannte ‚Tone Mapping‘ weiter optimiert. Gemeint ist ein Prozess, bei dem ein Bild so angepasst wird, dass ein großer Bereich von Tönen auf einem Medium richtig angezeigt wird, was sich vor allem in einer verbesserten Kontrastdarstellung zeigen soll.

Mit der Mirror-Cam, Gen II sind noch realistischere Abbildung der Umgebung und mehr Bildinformation möglich.

Sicherheit und dem Komfort

Die vorgenommenen Überarbeitungen führen laut Mercedes-Benz Trucks insgesamt zu einem höheren Mehrwert der Mirror-Cam. Durch seine unterstützende Wirkung kann das weiterentwickelte System dazu beitragen, Situationen wie Überholen, Rangieren, Fahren bei schlechter Sicht und Dunkelheit, Kurvenfahrten und das Passieren von Engstellen jetzt noch sicherer und stressfreier zu bewältigen. Ergänzt wird das System wie bisher durch den Weitwinkelmodus beim Rückwärtsrangieren, durch Distanzlinien im Display zum besseren Einschätzen des Abstands zu Objekten, dem Mitschwenken des Kamerabildes bei Kurvenfahrten oder der Überwachung des Fahrzeugumfelds während der Rast.
Das Zusammenspiel der Mirror-Cam mit dem Abbiege-Assistenten, insbesondere in komplexen Verkehrssituationen und unübersichtlichen Kreuzungsbereichen ist zusätzlich hilfreich. Sollte die Gefahr bestehen, dass ein Lkw-Fahrer beim Rechtsabbiegen einen Radfahrer oder Fußgänger wider Erwarten nicht sieht, kann das System im Rahmen seiner Systemgrenzen unterstützend eingreifen, den Fahrer mit Hilfe eines mehrstufigen Prozesses warnen und im Falle des ‚Active-Sideguard-Assist‘ bis zu einer eigenen Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h eine automatisierte Bremsung einleiten. Für die optischen Warnhinweise nutzt der Abbiege-Assistent auch weiterhin das Display der Mirror-Cam.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2-2022 der Krafthand-Truck.