TÜV, Lenkung, Spurstangen
Die Überprüfung der Lenkkomponenten macht speziell nach den Wintermonaten Sinn. Bild: Auger Autotechnik GmbH
TÜV Nord I IAM Auger

Lenkungsprüfung nach den Wintermonaten

Eine Überprüfung der Lenkkomponenten macht speziell nach den Wintermonaten Sinn.  Die Beanspruchung durch Schub- und Zugkräfte ist aufgrund glatter Straßenverhältnisse tendenziell höher, Salz, Nässe und Schneematsch setzen den Spurstangen, Lagern und Gummimanschetten zu.  Einen Blick auf die Lenkungskomponenten zu werfen lohnt sich also – am besten bevor das Nutzfahrzeug ausfällt oder die Hauptuntersuchung ohnehin vor der Tür steht. „Wir prüfen die Lenkung mit dem sogenannten Achsspiel-Detektor, gern auch Rüttelplatte genannt“, berichtet Markus Liebner von seiner täglichen Arbeit. Liebner ist Ingenieur bei der TÜV-Station Langenhagen des TÜV Nord. Nutzfahrzeuge in allen Größen hat er regelmäßig auf der Grube.

Mitunter erleben die Prüfingenieure des TÜV Nord auch ‚tierische‘ Überraschungen. Bild: Auger Autoteile GmbH

Bei der Prüfung befindet sich ein Kollege unter dem Fahrzeug, ein anderer sitzt im Fahrerhaus, betätigt die Bremse und bewegt die Lenkung. „Wenn sich unten nichts bewegt, dann ist das kein gutes Zeichen“, lacht er. Die besagte ‚Rüttelplatte‘ kommt erst im zweiten Schritt zur Anwendung: Dafür stellt Liebner die Fußbremse fest und schaltet den Achsspiel-Detektor ein. Ergänzend nutzen er und seine Kollegen die Fahrzeugsystemdatenbank des TÜV. Die technischen Daten fast aller Fahrzeuge sind hinterlegt, typischen Schwachstellen ebenso. Einen Einblick in die Statistik – welche Fahrzeuge welche Mängel an der Lenkung aufweisen – liefert der TÜV Nord allerdings nicht. Was Liebner jedoch häufig auffällt, sind austretende Flüssigkeiten am Lenkgetriebe und insbesondere Probleme mit der hinteren Lenkung: „Gefühlt ist die Lenkung hinten öfter defekt als vorne“, sagt er.

Auch Daniel Most, Gebietsverkaufsleiter NFZ bei der Auger Autotechnik GmbH in Köln, hat in seinem Berufsleben schon einige Erfahrung mit Lenkungen von Nutzfahrzeugen sammeln können. Was er häufig beobachtet, sind undichte Lenkhilfepumpen, die je nach Fahrzeug einen Druck von 80 bis 155 bar aufbauen. Schon häufiger habe er aber beobachtet, dass die Zugmaschine oder der Transporter so lange gefahren werden, bis nichts mehr geht oder bis die Hauptuntersuchung das Fahrzeug in die Werkstatt zwingt. Das ist rein aus sicherheitsrelevanten Erwägungen schon mehr als fahrlässig. „Soweit muss es nicht kommen, mit einem gelegentlichen Blick auf die Lenkungskomponenten lässt sich Ärger – und damit unnötige Standzeiten – vermeiden“, so Most.