Für alle Fälle: Das neue automatische Getriebesystem TraXon von ZF ist sehr flexibel: Das Grundgetriebe kann mit fünf Modulen gekoppelt werden (von links nach rechts): 1. einer Ein- oder Zweischeibenkupplung, 2. einem Doppelkupplungsmodul, 3. einem Hybridmodul, 4. einem motorabhängigen Nebenabtrieb sowie 5. einer Wandlerschaltkupplung. Bild: ZF
Nfz-Branche

Doppelkupplungs- und Hybridmodul von ZF für schwere Lkw

ZF hat ein neues automatisches Getriebesystem für schwere Lkw im Programm. Mit einem komplett neuen Grundgetriebe und einem Baukastenkonzept deckt ‚Tra-Xon’ ein breites Anwendungsspektrum ab. Es bietet mehr Drehmoment, ohne Kompromisse beim Leistungsgewicht zu machen; es hat eine höhere Spreizung bei zugleich besserem Geräuschkomfort; und es kann je nach Anwendung neben einer Trockenkupplung auch mittels Hybridmodul, Doppelkupplungsmodul oder mit einer Wandlerschaltkupplung angetrieben sowie mit einem motorseitigen Nebenabtrieb kombiniert werden.

Für das neue Getriebe hat ZF eine Schaltstrategie entwickelt, die dank GPS-Anbindung und einer Schnittstelle zu Navigationsdaten vorausschauend und besonders kraftstoffsparend agiert. Herzstück ist ein Grundgetriebe, das mit Vorschalt- oder Splitgruppe, Hauptgruppe und Bereichsgruppe sowie zwei Vorgelegewellen und Hauptwelle sehr kompakt ausgelegt ist. Dieses platzsparende Design gemeinsam mit den neu konstruierten Radsätzen macht das TraXon im Hinblick auf sein Leistungsgewicht zum Benchmark: Das neue Getriebe kann Drehmomente deutlich oberhalb von 3.000 Nm übertragen und ist damit auch für Märkte attraktiv, in denen Lkw mit 60 t zulässigem Gesamtgewicht im Einsatz sind.
Hohe Getriebespreizung

Tra-Xon wird mit zwölf wie auch mit 16 Gängen verfügbar sein, beide Bautypen sind als Direct Drive oder als Overdrive-Varianten erhältlich – letztere mit einer besonders langen Übersetzung des höchsten Gangs. Sämtliche Ausführungen des Tra-Xon-Grundgetriebes zeichnen sich durch eine sehr hohe Getriebespreizung aus, dadurch lassen sich Lkw wohldosiert und sehr komfortabel rangieren, ohne die Verschleißanfälligkeit, etwa durch übermäßige Kupplungsbeanspruchung, zu erhöhen.
Durch eine neue Auslegung der Verzahnung sowie Innovationen am Getriebegehäuse und Integration eines Anti-Rassel-Dämpfers konnten die Ingenieure die Geräuschentwicklung des TraXon im Vergleich zur AS Tronic deutlich, und zwar im Durchschnitt um 6 dB, senken. Außerdem macht das Getriebekonzept zwei zusätzliche Rückwärtsgänge möglich. ZF bietet Tra-Xon mit insgesamt vier Rückwärtsgängen als Zusatzoption an, die für spezielle Anwendungen – etwa Lkw im Einsatz auf Autobahnbaustellen – längere, schnelle Rückwärtsfahrten möglich macht.