Der TÜV Thüringen prüft im Rahmen der Typgenehmigung die elektromagnetische Verträglichkeit eines Brennstoffzellen-Lkw von Faun. Bild: TÜV Thüringen
TÜV Thüringen I Faun

TÜV prüft Lkw mit Brennstoffzelle auf elektromagnetische Verträglichkeit

Mit Hilfe einer Wasserstoff-Brennstoffzelle können selbst große Fahrzeuge wie ein Lkw lokal emissionsfrei betrieben werden. Der auf Aufbauten für Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen spezialisierte Fahrzeughersteller Faun bringt dem TÜV Thüringen zufolge mit seinem Bluepower-Fahrgestell schon bald seinen ersten Lkw mit Brennstoffzellen-Technik auf den Markt. Bei einem der ersten Feldversuchsfahrzeuge wurde jetzt die elektromagnetische Verträglichkeit im Rahmen der Typgenehmigung durch den TÜV Thüringen geprüft.

Die Entsorgung ist zumindest bei Faun emissionsfrei und damit noch sauberer als bisher. Das neue Fahrgestell Bluepower kann sowohl mit rein batterieelektrischem Antrieb als auch mit zusätzlicher Wasserstoff-Brennstoffzelle als Range-Extender bestellt werden. Je nach konkretem Einsatzzweck wird das Chassis mit der entsprechenden Konfiguration ausgestattet. Eines der ersten 20 Fahrzeuge wurde jetzt von den Experten des Technischen Dienstes des TÜV Thüringen unter die Lupe genommen. Im Rahmen der Typgenehmigung wurde der Versuchsträger im Ilmenauer CE-Lab-Prüfzentrum gemäß der UN ECE-R10 auf seine elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) untersucht. Das Bestehen der EMV-Prüfung ist eine der Voraussetzungen im mehrstufigen Typgenehmigungsverfahren auf dem Weg zur Straßenzulassung für neue Fahrzeuge. Dabei wird gemessen, welche elektromagnetische Strahlung von einem Fahrzeug ausgeht und ob sich diese negativ auf das Umfeld auswirken kann. Zudem wird auch eine Strahlung auf das Fahrzeug ausgesendet, um mögliche Auswirkungen auf die Fahrzeugelektrik zu erkennen.

Mit dem Bluepower-Fahrgestell tritt Faun erstmals mit einem eigenen Antrieb in Erscheinung. Basis ist ein Fahrgestell der Marke Econic, dem der konventionelle Antiebsstrang fehlt. Faun baut alle Antriebskomponenten selbst ein. Von ihren Produkten für einen klimaneutralen Lastverkehr ist das Unternehmen, das zur Kirchoff-Gruppe gehört, überzeugt: Bis 2030 soll kein Fahrzeug mit konventionellem Antrieb das Werk verlassen. Elektromobilität und auf Wunsch auch die Wasserstoff-Brennstoffzelle können so dazu beitragen, dass lokale Emissionen auch im Nutzfahrzeug-Sektor sowie in der Entsorgung signifikant reduziert werden können.