Abtrennen eines defekten Rahmenhecks an einem Sattelauflieger. Bild: Kögel
Werksreparatur und Trailer-Service bei Kögel

Rahmenschaden – Total Knock-out?

Der Trailer-Spezialist Kögel hat am Produktionsstandort Burtenbach eine hochmoderne Werkstatt eröffnet. Gemäß dem hauseigenen Motto ‚Because we care‘ können Kunden dort alle wesentlichen Serviceleistungen wie gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen oder auch komplette Unfallinstandsetzungen rund um Auflieger und Anhänger aller Marken in Anspruch nehmen. Der Vorteil: Die Werkstatt befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Produktion. Damit haben die Lkw-Mechatroniker(innen) rund um Werkstattleiter Markus Wolf Zugang zu Original- Ersatzteilen. Zudem ist die Versuchsabteilung in der gleichen Halle untergebracht. Die Werkstatt-Mitarbeiter haben Zugriff auf Spezialausrüstung und können wertvolle Hintergrundinformation aus erster Hand einholen. Davon profitieren auch die Werkstattkunden.

Zeitwertgerecht arbeiten

Knifflig wird es, wenn es sich bei dem Schaden an einem Trailer um einen Rahmenschaden handelt. Hier gilt es abzuwägen, inwieweit sich eine Reparatur lohnt, wo gerichtet, getrennt, ersetzt und geschweißt werden darf. Klar ist: Die Verschrottung eines Trailers, zumal wenn das Fahrzeug noch relativ neu, sollte unbedingt vermieden werden – Zeitwertgerechte Reparatur. Jetzt sind die Spezialisten rund um Markus Wolf gefordert, schließlich sollte der Trailer auch so schnell wie möglich wieder auf die Straße sein.

Beschädigtes Rahmenheck

Das Rahmenheck wird vor den Trennarbeiten mittels Werkstattkran abgesichert. Bild: Kögel

Traditionell als Leiterkonstruktion ausgeführt, trägt ein Trailer-Rahmen die gesamte Ladung, ist dynamischen Belastungen und unterschiedlichen Umgebungsbedigungen ausgesetzt. Kommt es zu einem Unfall oder wird der Trailer falsch beladen kann der Rahmen Schaden nehmen. „Erst kürzlich kam ein Unfallschaden rein. Der Trailer, ein Light-Plus, war kein halbes Jahr alt, das Rahmenheck war durch einen Auffahrunfall stark beschädigt.“ Zuerst demontierte Wolf bei dem mit seinem Team den Aufbau und den Boden des Planensattel-Aufliegers und legt den Rahmen frei. „Die komplette Heckpartie war deformiert“, so Wolf. Nun kam der Standortvorteil in Burtenbach ins Spiel. Das Rahmenheck war werksseitig verfügbar, die Material- und Lieferkosten konnten so erheblich reduziert werden.

Die Reparatur

Für das fachgerechte Fügen sind spezielle Schweißkenntnisse notwendig. Bild: Kögel

Wolf trennte mit seinem Team an exakt definierten Punkten das beschädigte Rahmenheck vom Hauptrahmen. „Wir zeichnen vorher die Trennpunkte exakt an. Es muss sehr genau gearbeitet werden“, so Wolf. Mit Hilfe des Werkstattkrans entfernte man das beschädigte Heck und brachte das neue in die exakte Position.

„Der Beruf des Nfz-Mechatronikers ist so vielseitig  wie nie. Wir haben es ständig mit neuer Technik zu tun“, so Markus Wolf. Bild: Georg Blenk

Da man es beim Light-Plus mit S700-Spezialstahl zutun hat, werden besonders hohe Anforderungen an das Schweißen gestellt. Zudem ist ein spezieller Schweißdraht notwendig. Was das Schweißgas angeht setzt Wolf sowohl bei S460 wie auch bei S700 Arcox 18 ein. „Für Standardreparaturen halten wir spezielle Anleitungen vor, um Lkw-Werkstätten in die Lage zu versetzen die Arbeit selbst durchzuführen. Auch diesen Fall haben wir dokumentiert.“

Der Zeitaufwand für die komplette Reparatur lag laut Wolf bei rund 40 Stunden. „Auch die KTL-Beschichtung haben wir in unserer KTL-Anlage neu aufgebracht. Anschließend wurde das Rahmenteil decklackiert.“ Der Trailer war nach dem Vermessen des Rahmens und des Fahrwerks mittels kameragestützer Messanlage sowie nach dem Anbringen der Aufbauten wieder einsatzbereit.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2-2023 der Krafthand-Truck.