MAN TGX, Schwerlasttransport
Der erste Schwerlast-TGX der neuen TG-Baureihe mit 233 Tonnen Last im Einsatz bei der Mayer GmbH & Co. KG aus Zweibrücken. Bild: MAN
MAN

Erste Schwerlastzugmaschine der neuen Truck-Generation im Kundeneinsatz

Mit Einführung der neuen Truck Generation bringt MAN auch neue Schwerlastzugmaschinen für Zuggewichte bis 250 Tonnen und mehr auf den Markt. Für ein Vorführfahrzeug stand nun die erste Bewährungsprobe an.

In einem aus drei Einheiten bestehenden Schwerlast-Konvoi kam Mitte Januar eine vierachsige Schwerlast-Sattelzugmaschine der neuen MAN Truck Generation zu ihrem Premiereneinsatz. Im Konvoi galt es eine Rohrschweißanlage vom saarländischen Lebach zur Schiffsverladung in den Hafen von Saarlouis zu transportieren.

Zug-Schubverband mit 51,4 Meter Länge

Die mit der Durchführung beauftragte W. Mayer GmbH & Co. KG aus Zweibrücken setzte dafür insgesamt fünf MAN-Schwerlastzugmaschinen ein. Neben einem firmeneigenen TGX 41.680 mit V8-Maschine durfte sich das Vorführfahrzeug mit einem 640 PS starken D38-Motor im Zug-Schubverband als Führungsfahrzeug beweisen. Zusammen mit einem ebenfalls 640 PS starken „Schieber“ aus der Vorgänger-Generation, stand ein 20-achsiger Pendelachstieflader mit einem 233 Tonnen schweren Anlagenteil auf der Straße. Bei über 7,30 Meter Höhe und 5,30 Meter Breite kam der Zug-Schubverband auf 51,4 Meter Länge und eine Gesamtmasse von 374 Tonnen.

Rainer Bayer mit Details

Rainer Beyer, bei MAN Truck & Bus Deutschland für Sonder- und Spezialfahrzeuge zuständig, nennt die Details zur Transportprämiere: „Der Triebstrang des Vorführfahrzeugs ist Kennern aus bisherigen TGX-Schwerlastzugmaschinen vertraut: 15,2-Liter-Motor mit 640 PS und 3.000 Nm Drehmoment, verstärkte Gelenkwelle mit 36.000 Nm Schermoment, 16-Tonnen-Hinterachsen und ZF TCHD (Torque Converter Heavy Duty) mit automatisiertem 12-Gang-Getriebe MAN TipMatic 12.30 OD und Wandlerschaltkupplung 440. Wir haben einen Wandlerfaktor von 1 zu 1,58, also ein Losbrechmoment von 4.740 Nm. Nach dem hydrodynamischen Anfahren wird der Wandler bei 1200 Umdrehungen überbrückt und es geht mit der Trockenkupplung weiter. So weit, so bekannt. Neu an dem Fahrzeug ist die gesamte Ansteuerung beziehungsweise die neu konfigurierte Software und Heavy Duty Programmierung.“

Enorme Bremsleistung

Für die gewaltige Dauerbremsleistung sorgte laut MAN das Duo aus 600 kW starker Motorbremse Turbo-EVB und Intarder 3 mit bis zu 630 kW. In Kombination ist die Bremsleistung allerdings auf 980 kW begrenzt, um den Triebstrang zu schonen. Die grundsätzlichen Konfigurationen bleiben MAN zufolge bei der neuen Schwerlast-Generation übrigens unangetastet.

„Allzu große Änderungen sind im Schwerlastsektor ohnehin nicht gewünscht“, weiß Beyer aus Erfahrung. „Rahmen, Fahrgestell, Achsabstände – all das bleibt wie gewohnt. So haben Kunden den Vorteil, bestehende Ausnahmegenehmigungen weiter nutzen zu können“, so Rainer Bayer.

Nach knapp fünf Stunden Transportdauer lieferten die eingesetzten MAN die Ladung sicher am Südkai Saarlouis ab. Christian Lahm, technischer Leiter der Zweibrücker Schwerlastspedition, zog im Hafen  Bilanz: „Der neue MAN hat sich gut geschlagen. Wir waren schon von den Vorgängern mit V10 und V8 überzeugt, die Fahrgestell- und Triebstrangtechnik passt bei den MAN. Irgendwann wird es jedoch Ersatz geben müssen, da hat der Neue mit D38-Motor schon jetzt einen guten Eindruck hinterlassen.“