Dinex hat in Sachen Abgasnachbehandlung den Hut auf. Bild: Georg Blenk
Dinex

Abgasnachbehandlung – volles Programm!

Auf den ersten Blick wirkt das Produktportfolio von Dinex traditionell: Abgasrohre, Schalldämpfer, Filter, Katalysatoren, Sensoren. Gleichsam typische Komponenten von Abgassystemen für Nutzfahrzeuge. Das dänische Unternehmen mit Hauptsitz in Middelfart, rund 100 Kilometer nördlich von Flensburg, bietet aber auch komplette Systemlösungen an und arbeitet an diversen Innovationen.

Seit der Gründung 1982 hat sich Dinex als Familienunternehmen zum größten unabhängigen Anbieter von Abgaskomponenten für Nutzfahrzeuge in Europa entwickelt. Neben dem Aftermarket beliefert man auch zahlreiche Nfz-Hersteller. Dinex beschäftigt heute rund 2.000 Mitarbeiter(innen) in 15 Ländern. Der deutsche Standort ist in Kalbach (Landkreis Fulda) beheimatet.

Hoher Informationsbedarf

Oliver Gravemann ist Vertriebsleiter für Österreich, Deutschland, Luxemburg, Slowenien und der Schweiz bei der Dinex Deutschland GmbH. Bild: Dinex

Seit der Einführung der ersten Emissionsstandards in den frühen 1990er Jahren hat sich das Abgassystem eines Nutzfahrzeugs von einer einfachen Anordnung aus Rohren, Klammern und einem Schalldämpfer, zu einem komplexen System entwickelt. Tatsächlich stößt ein modernes Euro-VI-Fahrzeug 95 bis 99 Prozent weniger Schadstoffe aus, als ein vergleichbares Fahrzeug vor 30 Jahren.

Die steigende Komplexität zieht laut Dinex aber auch Herausforderungen nach sich. So hätten Flottenbetreiber, Fahrer(innen), unabhängige Nfz-Werkstätten und Ersatzteilhändler einen erhöhten Informationsbedarf, was den Service bei modernen Abgassystemen angeht. „Falsche Fehlerdiagnosen, eine unzureichende Wartung oder Reparaturen mit minderwertigen Teilen, können zu einem steigenden Kraftstoffverbrauch sowie erhöhten Ausfallzeiten führen. Einige Betreiber verlassen sich ausschließlich auf OE-Teile und -Service, um etwaige Probleme zu vermeiden, während andere das Risiko eingehen, minderwertige Aftermarket-Komponenten und nicht typgenehmigte Technologien zu verwenden“, so Oliver Gravemann. Dinex verfolge deshalb einen anderen Weg: Lösungen, die die OE-Qualität mit der Teileverfügbarkeit und der Wettbewerbsfähigkeit des Aftermarkets kombiniert.

NOx-Sensoren, Euro-VI-Dämpfer und Aufbereitung

Die NOx-Sensoren von Dinex für den Aftermarket gewährleisten eine nahtlose ECU-Kompatibilität. Bild: Dinex

Ein Beispiel ist laut Dinex die zweite Generation von NOx-Sensoren. Durch die Integration moderner Software und die nahtlose ECU-Kompatibilität sowie den Einsatz moderner Sensorelemente, möchte Dinex das Vorurteil, dass Aftermarket-Sensoren unzuverlässig seien, beseitigen. Die NOx-Sensoren ermöglichten eine präzise AdBlue-Dosierung und eine konsistente Leistung.

„Eine weitere Innovation sind unsere voll wartungsfähigen Euro-6-Schalldämpfer“, so Gravemann. Sie ermöglichten den einfachen Austausch der DOC- und SCR-Elemente – ohne Schneiden oder Schweißen – und erleichtern somit die Wiederaufbereitung und Wartung erheblich.

Zusätzlich bietet Dinex einen DPF-Aufbereitungsservice an, der laut Angaben bis zu 50 Prozent mehr Asche entfernt als herkömmliche Reinigungsmethoden. Der Prozess stelle die Filterkapazität und die katalytische Leistung nahezu auf Neuzustand wieder her. So könne man die Produktlebensdauer verlängern und die Gesamtbetriebskosten senken.

„Wir möchten mit der Aufbereitung von Euro-6-Schalldämpfern einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.“

Garantie und Fortbildung

Dinex bietet einen speziellen DPF-Aufbereitungsservice an. Man könne bis zu 50 Prozent mehr Asche entfernen als mit herkömmlichen Reinigungsmethoden. Bild: Dinex

Dinex gewährt bis zu drei Jahre Garantie auf alle neuen Abgaskomponenten, einschließlich den Euro-6-Schalldämpfern, den DPFs und den Katalysatoren. „Wir sind der derzeit einzige Anbieter im Nfz-Aftermarket mit einem vollständigen Sortiment an typgenehmigten Partikelfiltern. Hinzu kommen Ersatz-DOCs und -SCRs. Was die Wiederaufbereitung angeht, gewährleistet Dinex sowohl die gesetzliche Konformität als auch eine lange Lebensdauer“, ergänzt Gravemann.

Zudem erhalten Kundinnen und Kunden durch das sogenannte ‚Emission-Experts-Programm‘ Zugang zu technischen Schulungen vor Ort oder online. Hinzu kommen Produktvorstellungen und Schulungsvideos – unterstützt durch unseren Technical Support Manager, bekannt in der Branche als ‚Dr. NOx‘.

Die Lieferfähigkeit stellt Dinex durch acht europäische Lagerhäuser und das Partner-Portal sicher. Letzteres bietet Echtzeit-Bestandsinformationen, Bestellanpassungen und technische Informationen aus einer Hand.

Das Team von Dinex-Deutschland in Kalbach. Bild: Dinex

Die Euro-7-Verordnung

Wartungsfähiger Euro-6-Schalldämpfer, mit drei Jahren Garantie. Bild: Dinex

Durch die bevorstehende Euro-7-Verordnung – die ultrafeine Partikel bis zu zehn Nanometern und NOx-Emissionen auch während des Kaltstarts ins Visier nimmt – wird die Messlatte nochmal höher gelegt. In enger Zusammenarbeit mit führenden OEMs arbeitet Dinex an der nächsten Fahrzeuggeneration, angetrieben sowohl von fossilen als auch von CO2-neutralen Kraftstoffen – die ab Ende 2027 und Anfang 2028 auf den Markt kommen sollen.

Auch der Wasserstoff-Verbrennungsmotor gewinnt an Bedeutung, insbesondere für Langstreckenanwendungen. Dinex hat ein Emissionssystem entwickelt, das auf einem NOx-Speicherkatalysator basiert und es H2-ICE ermöglicht, die Euro-7-Normen einzuhalten.

Last but not least arbeitet Dinex an der Entwicklung katalytisch beschichteter Membranen, die speziell für Brennstoffzellensysteme in Nutzfahrzeugen konzipiert sind.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3-2025 der Krafthand-Truck.