Lesermeinungen zur Abgasuntersuchung

AU-Reform: „Eine Lügenpackung“

Prüfsonde im Auspuff
Bild: Schmidt
Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: Abgasuntersuchung.

Die seit diesem Jahr verpflichtende Endrohrprüfung bei der AU, aber auch der fehlende Fahrplan ab 2021 sorgen immer mal wieder für Diskussionsstoff auf unserer Facebookseite (www.facebook.com/krafthand). Hier ein Auszug aus der lebhaften Debatte.

Andreas T.: Die Endrohrprüfung macht Sinn. Die OBD erkennt nicht alle Fehler. Aber was heißt das ab 2021 nun schlussfolgernd? Ich darf AU machen, aber der HU-Prüfer erkennt diese nicht an? Langsam reichts echt. Wenn es so weit kommt, hoffe ich, dass genug Kollegen mitmachen, wenn wir Verfassungsbeschwerde gegen dieses Vorgehen einreichen. Kann ja nicht sein, dass wir Werkstätten immer die Gelackmeierten sind. Am Ende muss der Kunde dieses Wirrwarr ohnehin zahlen, das der Gesetzgeber fabriziert hat.

Oliver M.: Da mache ich auch nicht mit. Soll der Prüfer die AU mitmachen. In der Zeit erledigt mein Mechaniker Arbeiten, mit denen wir Geld verdienen (oder Pause machen). Ein AU-Gerät lohnt sich erst ab circa 500 (evtl. mehr) HU/AU pro Jahr! Viel schlimmer sind die Vorgaben mit dem Lichteinstellplatz und dem neuen Bremsenprüfstand. Das ist Lobbyismus in Höchstform, die Lieferanten für die genannten Geräte haben für die nächsten 24 Monate die Auftragsbücher voll!

Thomas P.: Die Endrohrmessung ist ohnehin eine Lügenpackung. Solange der Mechaniker den Schlauch aus dem Auspuff ziehen kann, um die Trübung zu manipulieren, sind wir nicht besser als VW. Das ganze ist ein Lacher. Den Softwarefehler kann man im Alltag nicht daran erkennen. Das Vollgasgeben ist natürlich auch gut für die Umwelt. Das, was wir mit der Start-Stopp-Automatik einsparen, blasen wir bei der AU wieder voll raus.

Milano C.: Völliger Schwachsinn, die Endrohrprüfung wurde doch nur wegen dem VAG Abgasskandal eingeführt. Sie wird aber nichts bringen, da müssten die Fahrzeuge schon auf einen Rollenprüfstand, um Manipulationen aufzudecken. … In Anbetracht der VAG-Affenversuche, wo ein großvolumiger Amidiesel ohne Abgasnachbehandlung wesentlich besser abschneidet als ein aktueller VAG Beetle mit weniger Leistung, ist die ganze Dieseltechnik grundlegend zu überdenken. Geringere Verdichtung, geringerer Einspritzdruck, geringere Verbrennungstemperatur wären das Zauberwort.

Mazda hat es ja bereits begriffen mit der Skyaktiv-Technologie: weniger Verbrauch, keine umständlichen anfälligen Abgasreinigungsanlagen. Auf jeden Fall ist ein alter Diesel mit wenig Leistung wesentlich umweltfreundlicher. Ferner geht das Gesundheitsrisiko durch giftigen Graphit ähnlichen Feinstaub gegen null, der ausgestoßene Ruß ist nicht lungengängig, setzt sich schnell am Boden ab und wird von den Pflanzen resorbiert.

Thomas W.: Die Endrohrprüfung wieder einzuführen … Hinterwäldler. Über OBD war eine Toplösung. Es wieder zu ändern, dauert uns in der Werkstatt zu lange. Es dauert länger und ist dadurch nicht umweltfreundlicher.

Christoph D.: Mal angenommen, nur 50 Prozent der Betriebe bekommen eine Akkreditierung, dann ist bei den Prüforganisationen so dermaßen viel los, dass die gar nicht mehr wissen wo hinten und vorne ist. Die haben ja jetzt schon viel zu wenig Personal und zu wenig Kapazitäten bei der Masse an Fahrzeugen, die herumfahren. Es macht langsam keinen Spaß mehr, wenn man nur Steine in den Weg gelegt bekommt. Ich glaube in zehn Jahren wird es düster aussehen im Kfz-Gewerbe, es haben immer weniger Lust, diesen Beruf auszuüben. … Vor allem weil man statt seiner eigentlichen Arbeit, die man gern macht, viel zu viel Bürokratie erledigen muss.

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