Elektroautos bei der HU – kein Stück besser

Warum jeder zehnte Tesla Model S und andere Stromer durchfallen

Tesla Bremsscheibe und Tesla Querlenker
„Probleme mit den Bremskomponenten sind typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren“, so die Experten des TÜV-Verbands. Symbolbild: Zink

„Elektrofahrzeuge schneiden bei ihrer ersten Hauptuntersuchung nach drei Jahren insgesamt durchwachsen ab.“ Zu diesem Fazit kommt der TÜV-Verband auf Basis von Daten aus dem TÜV-Report 2022 und einer Sonderauswertung der HU-Ergebnisse der vier beliebtesten E-Autos.

In den vergangenen Jahren waren das laut dem TÜV-Verband der BMW i3, der Renault Zoe, der Smart Fortwo Electric Drive und das Model S von Tesla. Da nun erstmals ausreichend viele Elektroautos bei den Prüfstellen vorgefahren sind, um eine vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit der Fahrzeuge vorzunehmen, lassen sich Parallelen zur Mängelquote bei Verbrennern ziehen.

Im TÜV-Report, in den die Ergebnisse von 9,6 Millionen Prüfungen der TÜV-Organisationen eingeflossen sind, lässt sich dazu nachlesen: Bei den zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb liegt der Anteil der Pkw, denen aufgrund „erheblicher Mängel“ die HU-Plakette verweigert wird, im Durchschnitt bei 4,7 Prozent.

Von den vier betrachteten Elektrofahrzeugen unterbietet lediglich der elektrische Smart Fortwo mit einer Mängelquote von 3,5 Prozent diesen Wert. Damit würde er in der Liste der 128 im TÜV-Report aufgeführten zwei- bis dreijährigen Verbrenner im ersten Drittel landen.

Der BMW i3 liegt mit einer Quote von 4,7 genau im Schnitt. Neben defektem Abblendlicht fallen beim i3 häufig Defekte an den Bremsscheiben auf. Der Renault Zoe fällt mit seiner Mangelquote von 5,7 Prozent schon so weit ab, dass er im Vergleich mit dem Verbrennen nur noch im letzten Drittel landen würde. Zu häufig fällt dieses Modell mit defekten oder falsch eingestellten Scheinwerfern und überdurchschnittlich oft mit mangelhaften Achsaufhängungen auf.

Das Tesla Model S würde beim Vergleich mit den 128 Verbrennerautos nur vor den Budget-Autos Dacia Duster und der Dacia Logan rangieren. „Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt jedes zehnte Model S durch die erste Hauptuntersuchung“, so die Experten des TÜV.  Neben Mängeln am Nebellicht und am Abblendlicht stellen die Prüfer am Model S immer wieder Probleme mit den Querlenkern fest.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert