GTÜ und ACE

Sommerreifentest 2019

Den Experten der GTÜ zufolge sind Reifen der Größe 205/55 R 16 mit am weitesten verbreitet. Sie passen auf Kompaktwagen wie den VW Golf, den Opel Astra oder den Ford Focus. Was liegt also näher, als herauszufinden, welche Bereifung die beste für Autos dieser Klasse ist? Zwei namhafte Reifen der Premiumkategorie enttäuschten dabei.

Ein besonderes Augenmerk des GTÜ-Sommerreifentests lag auf der Reifen-Performance auf nasser Straße. Bild: Tschovikov/GTÜ
Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: Rad & Reifen.

Im jüngsten Reifentest prüften GTÜ und der Automibilclub ACE neun aktuelle Modelle der Dimension 205/55 R 16 mit Stückpreisen bis zu 100 Euro auf Herz und Nieren. In zwölf Disziplinen mussten die Reifen der Marken Bridgestone, Continental, Dunlop, Falken, Goodyear, Hankook, Michelin, Nokian und Pirelli ihr Können unter Beweis stellen. Als Sieger mit der Bestnote „sehr empfehlenswert“ ging der neue Nokian „Wetproof“ (304 € für vier Reifen) aus dem Test hervor. Vor allem auf nasser Fahrbahn punktet der Pneu des finnischen Herstellers. Auf den Plätzen zwei und drei mit jeweils einem Punkt Abstand und ebenfalls „sehr empfehlenswert“ liefen der Dunlop Sport BluResponse (344 € pro Satz) und der Continental PremiumContact 6 (368 € pro Satz) ein. Mehr zu den Details in der Ergebnistabelle.

So wurde getestet

Ein besonderes Augenmerk des Tests lag auf der Reifen-Performance auf nasser Straße. Denn gerade bei solchen Witterungsbedingungen sind kurze Bremswege wichtig – oft überlebenswichtig sein. Aber auch auf trockener Piste und beim Handling muss ein Reifen optimal funktionieren. Kurzum: Wer im Test überzeugen wollte, so die GTÜ, musste in allen Disziplinen gute Eigenschaften liefern.

Bremsverhalten bei Nässe

Dem Quartett aus Bridgestone, Continental, Dunlop und Nokian gelang dies am besten. Nur je ein Punkt lag bei der Bewertung zwischen den Kandidaten. Bei der Gesamtbetrachtung auf nasser Fahrbahn lag jedoch der Gesamtsieger, der Nokian Wetproof, vorn. Neben sehr kurzen Bremswegen auf Nässe überzeugte er auch auf dem Nass-Handlingkurs mit nahezu perfekter Seitenführung, so die Tester. Der Conti PremiumContact 6 bremste zwar ähnlich gut, konnte aber beim Kurven-Aquaplaning nicht ganz mithalten.

Das wiederum lag dem Dunlop Sport BluResponse, der sich aber beim Nassbremsen gegenüber den anderen beiden deutlich geschlagen geben musste. Aus 80 km/h kamen Nokian und Conti nach knapp 32 Metern zum Stehen. Dunlop dagegen brauchte fast eine Fahrzeuglänge mehr (35,8 m). Schlechter schnitten nur Goodyear (37,1 m) und Falken (37,4) ab.

Verlierer, Trockenbeste, Preissieger

Die Ergebnisse des GTÜ-Sommerreifentests fielen für Michelin und Pirelli enttäuschend aus. Wirklich schlecht waren beide Reifen zwar nicht, jedoch konnten sie bei der einen oder anderen Testdisziplin nicht so recht mithalten. Anders sah es beim Bridgestone und beim Conti aus. Sie überzeugten beim Handling auf trockener Strecke. Besonders der Conti bietet Reserven, wenn es mal schneller um die Kurve geht. Er ist auch für weniger geübte Fahrer leicht zu kontrollieren und vermittelt ein sicheres Gefühl.

Bei den Preisen sind Hankook und Falken unschlagbar. Ein Satz kostet durchschnittlich laut Bundesverband Vulkaniseur-Handwerk unter 300 Euro. Michelin verlangt stolze 100 Euro mehr. Ein Video zum Sommerreifentest findet sich auf www.gtue.de/tv.

 

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert