Nachgefragt: Das Werkstattkonzept zum Brennstoffzellenfahrzeug Toyota Mirai

Weder CO2 noch Schadstoffe: Der Toyota Mirai mit Brennstoffzellenantrieb rollt Anfang September auf den deutschen Markt. Fotos: Toyota

Das Brennstoffzellenfahrzeug Toyota Mirai rollt aktuell in Japan auf den Markt. Nach Angaben von Toyota sind bereits rund 1.500 Bestellungen eingegangen. Der erwartete Jahresabsatz von 400 Einheiten wurde somit bereits übertroffen. Kommenden September ist das Brennstoffzellenfahrzeug in Deutschland erhältlich.

Der viersitzige Toyota Mirai bietet mit einer Systemleistung von 113 kW/154 PS identische Fahrleistungen und eine vergleichbare Reichweite wie konventionell angetriebene Fahrzeuge. Er stößt dabei aber weder CO2 noch Schadstoffe aus. Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff in elektrische Energie um, die dann den E-Motor antreibt. Als Emission entsteht lediglich Wasserdampf. KRAFTHAND fragte bei Dirk Breuer von Toyota unter anderem nach dem Werkstattkonzept von Toyota bei dem Brennstoffzellenfahrzeug.

Wieviel Prozent kostet der Mirai mehr im Verhältnis zu einem vergleichbaren Toyota-Fahrzeug mit Verbrennungsmotor?
Der Preis von 78.540 € liegt etwa 10 Prozent über dem Niveau vergleichbarer E-Segment-Limousinen wie beispielsweise dem Lexus GS (metallic, pre-crash, Navigation , etc…)  
 
Besteht langfristig Aussicht, dass sich die Preise von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor angleichen?
Da die Kosten für das Serienfahrzeug auf ein zwanzigstel der Prototypenkosten reduziert wurden, zeigt sich, dass bereits intensiv an diesem Thema gearbeitet worden ist. Die Großserienfertigung wird dafür sorgen, dass die Kosten sich künftig angleichen werden.    
 
Welche Schulungen und spezielle Einweisungen sind für Kfz-Mechatroniker für die Reparatur des Mirai notwendig?
Derzeit ist der Umfang noch nicht final festgelegt. In den erarbeiteten Entwürfen geht man aber von einem vierstufigen Instandsetzungsmodell aus, das in etwa so aussehen könnte:

Stufe 1: Wartungsarbeiten
Stufe 2: Diagnose und Messarbeiten
Stufe 3: Austausch und Instandsetzung Hochvolt und Antriebskomponenten
Stufe 4: Austausch und Instandsetzung wasserstoffführender Komponenten

Da Wasserstoff anders als flüssiger Treibstoff unsichtbar und gasförmig ist, wird aus heutiger Sicht ein tragbares Gasmessgerät zur Prüfung von Undichtigkeiten vorgeschrieben werden.
 
Werden auch freie Werkstätten in das Reparaturkonzept mit einbezogen und wenn ja, in welcher Form?
Dazu kann ich derzeit noch keine Angaben machen. Das seit über 16 Jahren diskutierte Thema Hochvolt zeigt, dass letzlich heute auch freie Werkstätten mit entsprechender Fortbildung und Zertifizierung an Hybrid oder E-Fahrzeugen arbeiten dürfen. Etwas ähnliches erwarte ich auch für die Wasserstoffmobilität.

Herr Breuer, vielen Dank für das Gespräch.

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