GTÜ zieht positive Zwischenbilanz über 25 Jahre Hauptuntersuchung

Der GTÜ-Bundeskongress fand im Europapark Rust bei Freiburg statt (von links): Burkhard Weller von der Autohandelsgruppe Weller GmbH, „Wetterfrau“ Claudia Kleinert von der ARD, GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi, Staatssekretär Michael Odenwald vom Bundesverkehrsministerium und der Vorsitzende der GTÜ-Gesellschafterversammlung Harald Brockmann (Foto: KDBusch/GTÜ)

Die GTÜ – Gesellschaft für Technische Überwachung – feierte auf ihrem Bundeskongress im Europapark Rust 25 Jahre Hauptuntersuchung im Haus. Unter dem Motto ‚Erfolgreicher Service mit Leidenschaft‘ trafen sich 600 GTÜ-Partner zur Tagung. Die GTÜ bezeichnet sich als ‚Deutschlands größte Überwachungsorganisation freiberuflicher Sachverständiger‘.

GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi beleuchtete die Geschichte der GTÜ und dankte den knapp 2.400 GTÜ-Partnern für ihre Leistung. Die heutige Stellung der GTÜ mit einem Marktanteil von 16 Prozent bei den Hauptuntersuchungen (HU) hätten sie mit ihrem herausragenden Engagement erst möglich gemacht.

Einheitliche Schadengutachtenstruktur
Den Anstieg auf über zwei Millionen Fahrzeug-Hauptuntersuchungen im ersten Halbjahr 2015 wertete de Biasi als deutlichen Vertrauensbeweis der Autofahrer in die qualitäts- und serviceorientierte Prüftätigkeit der GTÜ-Partner. Die außerordentlich hohe Zufriedenheit mit den Leistungen und dem Service der GTÜ belege auch der Kundenmonitor Deutschland. Hier sind die GTÜ-Prüfstellen als klare Sieger hervorgegangen. Bis zum Jahresende will die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation in allen Bereichen weiter zulegen und rechnet im Prüfgeschäft mit 4,3 Millionen Hauptuntersuchungen. Zudem kündigte de Biasi an, dass die GTÜ eine einheitliche Schadengutachtenstruktur aufbauen werde.

Flexibles Agieren
Als entscheidenden Erfolgsfaktor nannte der GTÜ-Geschäftsführer die harmonische Partnerschaft mit den Kfz-Betrieben, das flexible Agieren der freiberuflichen Sachverständigen, die breite Palette innovativer Dienstleistungen wie Qualitätschecks in Autohäusern und Werkstätten, das Gebrauchtwagenmanagement sowie den umfassenden Oldtimerservice der GTÜ.

Liberalisierung
Mit Blick auf die Politik und dem Verlangen nach weiterer Öffnung neuer Märkte sprach sich de Biasi mit Nachdruck für die Liberalisierung des § 21 der StVZO aus. Noch immer sei es dem Technischen Dienst der GTÜ nicht möglich, Gutachten zur Erteilung einer Betriebserlaubnis nach diesem Paragrafen durchzuführen. Nach der jetzigen Rechtslage dürfe der Technische Dienst zwar Gutachten zur Erteilung von Typ- und Einzelgenehmigungen für Neufahrzeuge erstellen, eine Abnahme einer noch nicht genehmigten Rad-Reifenkombination am bereits zugelassenen Fahrzeug sei ihm aber nach wie vor verwehrt. In ihrem Kampf zur Beendigung dieses unhaltbaren Zustands sei die GTÜ derzeit in einem EU-Pilotverfahren zur Liberalisierung des § 21 eingebunden und dürfe weiter hoffen. Michael Odenwald, Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) betonte, sein Ministerium prüfe derzeit, unter welchen Rahmenbedingungen die gewünschte Öffnung erfolgen könne.

Abnahme der HU
Klare Worte fand Odenwald auch beim Thema ‚Trennung von Prüfen und Reparieren‘ – der Abnahme der Hauptuntersuchung durch die Überwachungsorganisationen und die Ausführung von Fahrzeugreparaturen in den Werkstätten. Das BMVI werde alles daran setzen, dieses System auch in Zukunft beizubehalten. Viele Länder in Europa beneideten Deutschland um das duale System bei der Hauptuntersuchung, betonte der Staatssekretär.

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