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Charakteristik des LIN-Bus

CAN-Bus/Lin-Bus VW Touran
Bild: Krafthand

Ein LIN-Bus besitzt eine Master/Slave-­Architektur, die aus einem Master- und maximal 16 Slave-Steuergeräten besteht. Das Mastersteuergerät regelt in dem Bus die Kommunikation durch Senden von Anfragen oder Aufforderungen an die
Slave-Steuergeräte.

Subsystem LIN

Er kontrolliert den Datentransfer und legt die Datenübertragungsgeschwindigkeit fest. Da der Master in der Regel zusätzlich an einem weiteren Bussystem angeschlossen ist, meist am CAN-Bus, übernimmt er auch den Datenaustausch zwischen diesen beiden Systemen, er fungiert als Gateway für diesen LIN-Bus, diagnostiziert die LIN-Steuer-­geräte und gibt diese Informationen über den CAN-Bus weiter.

Soll ein Steuergerät, welches ausschließlich am LIN angeschlossen ist, mit einem Systemtester angesprochen oder ausgelesen werden, geschieht dies über den Master des LIN.

Die Abbildung oben zeigt die Vernetzung des Komfortbereichs eines VW Tourans. In diesem System sind ein Wischermotor und der Regen-/Lichtsensor am LIN angeschlossen. Sowohl der Aktor Wischermotor als auch der Sensor sind mit einer Elektronik ausgestattet, sodass sie als LIN-Slaves arbeiten.

Der große Vorteil, Aktoren und Sensoren als LIN-Komponenten auszulegen, besteht darin, dass am Master nur ein PIN für die Steuerung der Aktoren beziehungsweise für das Auslesen der Sensoren benötigt wird. Leistungsendstufen können direkt am Aktor, Aufbereitungselektronik direkt am Sensor untergebracht werden.

Zusätzlich ist es möglich, intelligente Sensoren und Aktoren zu benutzen, die mit einem Fehlerspeicher versehen werden und auslesbar sind. Slave-Steuergeräte können nicht selbstständig Botschaften auf den LIN-Bus geben (eine Ausnahme bildet der Wake-Up-Befehl), sie reagieren ausschließlich auf Anfragen beziehungsweise Aufforderungen des Masters.

Es ist also nicht möglich, Befehle auf den LIN zu geben. Dies kann nur das Mastersteuergerät. Aus diesem Grund wird der LIN-Bus gerne in Bereichen verwendet, die von außen zugänglich sind.

Dieses Kapitel ist in folgendem Fachbuch erschienen:

Fehlerdiagnose an vernetzten Systemen

4. erweiterte Auflage 2018, von Martin Frei, 168 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 39,95 Euro

Inhalt (Auszug)

  • Die Einordnung von Bussystemen
  • Aufbau des CAN-Bussystems, CAN-Botschaften, Arbitrierung
  • Fehlerbehandlung allgemein, CRC Fehler, Bitfehler
  • Fehlerdiagnose im Low-Speed Bus
  • Unterbrechung einer CAN-Leitung (am Beispiel VW Touran)
  • Fehlerbestimmung mit dem Oszilloskop
  • Fehlerdiagnose im High-Speed-Bus (erweitert)
  • Fehlersuche praktisch durchgeführt
  • MOST-Bus: Prinzip Lichtwellenleiter, Steuergeräte, Bus-Management, Funktionen
  • Subsystem LIN, Datenübertragung, Signalverlauf
  • FlexRay, Kommunikationszyklus, Datenprotokoll (erweitert)
  • Drahtlose Übertragungssysteme
  • Neu: Car-to-X-Kommunikation

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