ZDK-Prognose für 2020 und dena-Bilanz

Weniger Neuzulassungen, aber mehr Vermietungen erwartet

Was bringt 2020? In Sachen Werkstattauslastung geht der ZDK von einer durchschnittlichen Quote von zirka 83 Prozent aus. Bild: ProMotor

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und die Deutsche Energie-Agentur (dena) haben eine Prognose für das Jahr 2020 abgegeben bzw. aktuelle Zahlen zu alternativen Antrieben vorgelegt:

Demnach geht der Verband bei den Neuzulassungen im kommenden Jahr von zirka 3,26 Millionen Einheiten aus, einem Rückgang von 9,2 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr (erwartet werden etwa 3,59 Millionen Einheiten). Das Gebrauchtwagengeschäft wird sich den Einschätzung zufolge bei etwa 7,1 Millionen Besitzumschreibungen einpendeln, was einem Rückgang von rund 1,7 Prozent entspreche (2019: circa 7,22 Millionen zu erwarten).

Die Quote der Werkstattauslastung sinkt laut ZDK bereits in diesem Jahr auf durchschnittlich 83 Prozent (Vorjahr: 86 Prozent). Im nächsten Jahr solle dieses Niveau wieder erreicht werden. Laut einer ZDK-Befragung von Werkstätten im Rahmen des Geschäftsklima-Indexes ist der Auftragsrückgang vor allem auf die Verunsicherung der Kunden zurückzuführen. Sie gehe mit der Ungewissheit einher, ob eine Reparatur am Fahrzeug noch lohnenswert sei.

Trotz weiterhin guter wirtschaftlicher Bedingungen ist nach Verbandsansicht für 2020 mit einem Rückgang der privaten Neuzulassungen um 18 Prozent auf rund 1,035 Millionen Pkw zu rechnen. Ein Grund dafür sei die wachsende Verunsicherung durch drohenden Arbeitsplatzabbau auch bei Automobilherstellern und Zulieferern. Darüber hinaus erwartet der Branchenverband, dass der Modellmix einiger Hersteller und Importeure zwecks Erreichen der ab 2020 geltenden CO2-Ziele (durchschnittlicher Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer für alle neu zugelassenen Pkw) den Wünschen potenzieller Käufer nur bedingt entspricht.

Erst in der zweiten Jahreshälfte 2020 ist laut dem ZDK mit einem wachsenden Angebot an E-Fahrzeugen zu rechnen. Trotzdem werde die ungesteuerte Nachfrage nach E-Fahrzeugen wohl nicht den Zielen der Hersteller entsprechen. Ursachen dafür sind laut dem ZDK die immer noch hohen Preise für Elektrofahrzeuge und die unzureichende Ladeinfrastruktur. „Kunden werden daher vermutlich abwarten und ihren Kaufwunsch zunächst aufschieben, um einen besseren Marktüberblick zu bekommen“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.

Die Eigenzulassungen bei den Herstellern und Importeuren, aber auch im Handel werden nach Einschätzung des ZDK in 2020 vermutlich sinken, da noch viele Eigenzulassungen aus 2019 zu veräußern sind.

Im Geschäftsfeld der Fahrzeugvermietung hingegen ist nach Einschätzung des ZDK aufgrund des wachsenden Angebots neuer Mobilitätsdienstleistungen in 2020 von einem moderaten Anstieg auszugehen.

Der Gebrauchtwagenmarkt schließt in diesem Jahr den Angaben zufolge mit etwa 7,22 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen ab. Da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in 2020 nicht mehr ganz auf Vorjahresniveau bewegen werden, rechnet der ZDK im kommenden Jahr mit etwa 7,1 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen. Darin werde sich auch die hohe Zahl der Eigenzulassungen der Hersteller und Importeure sowie des Handels aus dem Jahr 2019 wiederfinden.

Die dena teilt mit Blick auf „Alternative Antriebe in Deutschland“ für 2019 folgende aktuelle Zahlen mit:

Der Markt für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb wie Strom oder Gas wächst weiter: In den ersten drei Quartalen 2019 habe sich die Zahl der Neuzulassungen von Elektro-, Hybrid-, Flüssiggas- und Erdgasantrieben um 65,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Der Anteil neu zugelassener Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ist damit bis Ende September auf 8,2 Prozent gestiegen. Im Vorjahreszeitraum hatte dieser Wert noch bei 5,1 Prozent gelegen. Auch im Oktober 2019 setzte sich dieser positive Trend fort. Erstmals erreichten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben mit 11,3 Prozent einen zweistelligen Anteil an den Pkw-Zulassungen.

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