Innovative Fahrwerkstechnik

Neue Generation der aktiven Hinterachslenkung

Die zweite Generation der aktiven Hinterachslenkung AKC (Active Kinematics Control) von ZF hat ihre Marktreife erreicht und feiert Premiere in der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz. Damit fällt der Wendekreis dieses Wagens um zwei Meter kleiner aus als in der vorigen Fahrzeuggeneration.

Bei der in der neuen S-Klasse optional erhältlichen aktiven Hinterachslenkung mit 10° Lenkeinschlag ist die Radgröße auf 255/40 R 20 beschränkt. Bild: Daimler

Das Zusammenspiel zwischen Vorderachs- und Hinterachslenkung wurde dabei so ausgelegt, dass auf Stadt- und Landstraßen ein agiles Ansprechen mit geringem Lenkaufwand erzielt wird.

Bei Hochgeschwindigkeit wird laut ZF der Fokus verstärkt auf Stabilität gelegt, ohne Einbußen an Präzision und Ansprechverhalten. Dieser Mehrwert wird durch die integrierte Ansteuerung von Lenkung und Bremse (ESP) erzielt und steigert den Angaben zufolge dadurch die Fahrsicherheit deutlich.

Durch einen Zentralsteller oder Dual-Aktuatoren steuert die aktive Hinterachslenkung AKC von ZF die Hinterräder mit und erhöht auf diese Weise den Fahrkomfort, die Fahrdynamik und auch die Sicherheit von Pkw. Bild: ZF

Abhängig von der Geschwindigkeit und vom Lenkradwinkel werden die Hinterräder in die gleiche Richtung oder in die entgegengesetzte Richtung wie die Vorderräder eingeschlagen (gleich- oder gegensinnig). So sollen sich mehr Agilität und ein kleinerer Wendekreis durch gegensinniges Lenken und mehr Stabilität durch gleichsinniges Lenken ergeben.

Der volle Lenkwinkel von zehn Grad kommt vor allem bei Parkmanövern zum Einsatz. Die Umgebungsdaten der Fahrzeugsensoren (Radar, Kamera, Ultraschall) werden dabei genutzt, um den maximalen Lenkausschlag an die jeweilige Situation anzupassen. Bei mehr als 60 km/h wird von gegen- auf gleichsinniges Lenken umgestellt.

ZF sieht mit der aktiven Hinterachslenkung auch Vorteile für batterieelektrisch angetriebene Autos (BEV). Neben dem höheren Gewicht verfügen diese meist auch über einen längeren Radstand, da der Energiespeicher für gewöhnlich zwischen den Achsen platziert ist. Mit AKC wären sie im Stadtverkehr leichter zu manövrieren.

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