Autonomes Fahren: Kameratechnik muss besser werden

Videosensoren werden zukünftig ein wesentlicher Bestandteil des Sensorkonzepts für das automatisierte Fahren sein, deshalb müssen sie auch bei schwierigen Lichtverhältnissen (z.B. Tunnelausfahrt, tiefstehende Sonne, Regen) noch besser werden. Bilder: Bosch

Um automatisiertes Fahren zu realisieren, müssen Assistenzsysteme und deren Sensoren absolut zuverlässig arbeiten. Bei den Videosensoren gibt es allerdings noch Verbesserungsbedarf, da diese in bestimmten Situationen kurzzeitig „blind“ sind. Bosch will das jetzt ändern.

In vielen modernen Fahrzeugen finden sich Kameras, um zusammen mit Radar- und Ultraschallsensoren diverse Fahrerassistenzsysteme zu ermöglichen. Dabei hat jeder dieser drei Sensortypen seine Vor- und Nachteile. So haben heutige Kamerasensoren mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie das menschliche Auge. Zum Beispiel blendet die tiefstehende Sonne. Oder schnell wechselnde Lichtverhältnisse – etwa bei der Ausfahrt aus einem Tunnel – führen zu einem kurzzeitigen Blindflug, da sowohl die Linse des menschlichen Auges als auch die von Videosensoren sich nicht schnell genug auf die neuen Lichtverhältnisse einstellen können.

Innerhalb einer Bildaufnahme
Da Lichtsensoren neben der Objekt- und Fußgängererkennung (zum Beispiel für den Notbremsassistenten) zukünftig auch ein wesentlicher Bestandteil des Sensorkonzepts für das automatisierte Fahren sein wird, sollten diese auch bei schwierigen und schnell wechselnden Lichtverhältnissen zuverlässig das Umfeld erkennen. Folglich sind Kameras erforderlich, die etwa bei einem schnellen Wechsel von hell zu dunkel keinen kurzzeitigen Blindflug mehr zulassen. Dazu müssen sie innerhalb einer Bildaufnahme blitzschnell drastische Helligkeitsunterschiede unterscheiden. Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, sagt dazu: „Nur wenn automatisiert fahrende Autos ihr Umfeld jederzeit präzise erfassen, können sie sicher unterwegs sein.“

Um die Lichtsensoren auf ein solches Level zu heben, haben Bosch und Sony Semiconductor Solutions jetzt eine Zusammenarbeit vereinbart. Gemeinsam wollen beide Unternehmen eine Kameratechnik entwickeln, mit der Autos ihr Umfeld bei schwierigen Lichtverhältnissen zuverlässig erfassen können. Durch diese Kooperation kommt das Technologie-Know-how eines Herstellers für Bildsensoren mit dem Automotive-Know-how eines Zulieferers zusammen.

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