Kampagne für den freien Kfz-Servicemarkt

Autofahrer gemeinsam aufklären

Thomas Vollmar, Carat
Thomas Vollmar, Geschäftsführer der Carat- Gruppe. Bild: Carat

Der freie Kfz-Reparatur- und Servicemarkt sieht sich bekanntermaßen seit Jahrzehnten massiven Angriffen der Fahrzeughersteller und deren Service- und Teileorganisationen ausgesetzt. Sie vermitteln dabei in der Regel den Eindruck, dass es gefährlich sein könnte, sein Auto in einer freien Werkstatt warten und reparieren zu lassen. Aber der freie Kfz-Servicemarkt hält nicht wirklich dagegen.

Auch wenn wir und andere Player des freien Teilemarktes uns mit den Themen eCall, Telematik und Connected Car beschäftigen und Millionen Euro in die Absicherung des Independent Aftermarket (IAM) investieren: Die Autofahrer ahnen nichts davon! Sie bekommen von unserem Kampf für ihre Rechte überhaupt nichts mit. Weder der ADAC noch irgendwelche Special-Interest-Medien greifen dieses Damoklesschwert über unseren Köpfen auf, so dass der Autofahrer mit der wunderbaren Mischung aus absoluter Gutgläubigkeit und grenzenloser Ahnungslosigkeit den Werbeaussagen der Fahrzeughersteller nachrennt. Er kennt nicht die Herkunft der sogenannten Originalersatzteile und er weiß auch nicht, dass die Gewährleistung nicht verfällt, wenn er seine Wartung in einer freien Werkstatt erledigen lässt.

Autofahrer aufklären

Es gilt daher, die Autofahrer über die Abschottungspolitik der Fahrzeughersteller aufzuklären, die zur Monopolisierung und Ausgrenzung des IAM führen soll. Wir möchten uns weder mit dieser Situation noch mit den verunglimpfenden und wettbewerbsverzerrenden Aussagen der OE-Seite abfinden und Autofahrer über die wichtigsten Hintergründe aufklären. Hierfür haben sich neben der Carat weitere drei Handelsgruppen und zwölf Industrieunternehmen zusammengefunden, um seit nunmehr drei Jahren über Auto Bild, Autobild.de und Social Media den Autofahrer zu erreichen.

Nur gemeinsam können wir die Autofahrer erreichen. Hierbei geht es nicht um einzelne Marken. Vielmehr geht es darum, die Autofahrer für die Themen des freien Marktes zu sensibilisieren.

Dieser Ansatz hatte die Aufklärung der Autofahrer zu den kritischen Themen wie Originalersatzteile, Garantieregelungen, Designschutz, Telematik“ genauso im Fokus wie die Hervorhebung der guten Qualität der Arbeit in den freien Werkstätten und den dort verbauten Ersatzteilen.

Der Kreis der Handels- und Industrieunternehmen wächst nun von Jahr zu Jahr stärker an, so dass es hoffentlich bald möglich ist, eine langfristige Kampagne für die Werkstätten und Werkstattkonzepte zu sichern. Leider gibt es aber noch eine ganze Reihe von Branchenteilnehmern, die sich dieser Initiative verschließen. Insbesondere sind dies Teilelieferanten, die offenbar Konflikte mit ihren Kunden – den Fahrzeugherstellern – fürchten oder die Maßnahme mit einer klassischen B2C-Werbung verwechseln.

Appell an alle

Teilehersteller betonen gegenüber der Handelsorganisation Carat immer wieder, sie hätten mit dem Endverbraucher nichts zu tun und würden deshalb auch nichts in die Kommunikation mit ihm investieren. Trotz allem: Der Autofahrer erhält deren Teile in der freien Werkstatt. Die Bedeutung solcher Aussagen kann jeder für sich selbst beurteilen. Wir möchten jedenfalls an alle aus dem freien Servicemarkt appellieren, sich einer auf Aufmerksamkeit für unsere Branche angelegte Kampagne nicht zu verschließen.

Nur gemeinsam können wir die Autofahrer erreichen. Hierbei geht es nicht um einzelne Marken. Vielmehr geht darum, die Autofahrer für die Themen des freien Marktes zu sensibilisieren. Möglichst viele Teilehersteller und Handelsunternehmen sollten daher zusammen stehen und gemeinsam für ihren gemeinsamen Markt kämpfen. Für den IAM mit seinen freien Werkstätten, nicht für die einzelne Marke!

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