Ford setzt auf Graphen

„Wundermaterial“ für leichtere und leisere Autos

Graphen: 200-mal stärker als Stahl. 17-prozentige Verringerung des Geräuschpegels, eine 20-prozentige Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und 30 Prozent mehr Wärmefestigkeit. Bild: Ford

Bei Graphen, einem extrem dünnen Nanomaterial mit zweidimensionaler Kohlenstoffstruktur, handelt es sich um modifizierten Kohlenstoff. Typische Anwendungsbereiche: Smartphones und Sportartikel. Voraussichtlich ab Jahresende kommt dieser von Ingenieuren als Wundermaterial gepriesene Werkstoff das erste Mal in Fahrzeugen zum Einsatz. Ford plant, auf dessen Basis Bauteile im Ford Mustang, im Ford F-150 und später auch in weiteren Modellbaureihen zu fertigen.

Debbie Mielewski, Ford Senior Technical Leader, Sustainability and Emerging Materials, erklärt, dass der Durchbruch nicht das Material selbst sei, sondern die Art und Weise, wie wir es verwenden. Wir sind in der Lage, mit einer sehr kleinen Menge, weniger als einem halben Prozentpunkt des insgesamt verbauten Materials, signifikante Verbesserungen in Bezug auf Haltbarkeit, Schalldämmung und Gewichtsreduzierung zu erreichen . So haben Tests von Ford und Zulieferern ergeben, dass durch eine Beimengung von Graphen in Schaumstoffmaterialien eine 17-prozentige Verringerung des Geräuschpegels, eine 20-prozentige Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und eine 30-prozentige Erhöhung der Wärmefestigkeit im Vergleich zu entsprechenden Materialien ohne Graphen erreicht wurden. Außerdem ist Ford zufolge Graphen 200-mal stärker als Stahl und eines der leitfähigsten Materialien der Welt.

Graphen ist allerdings nicht für jede Anwendung wirtschaftlich. Dennoch hat Ford in Zusammenarbeit mit den US-Unternehmen Eagle Industries und XG Sciences einen Weg gefunden, kleine Mengen beispielsweise für Tankverkleidungen und Pumpen- oder Motorabdeckungen zu verwenden. Zudem hat Graphen auch als neuer Grundstoff für Lacke, Polymere und Batterien Aufmerksamkeit in der automobilen Fachwelt erregt.

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