Old- & Youngtimer

Der Alfa Romeo Giulia Spider – ein schöner Italiener

Der vom Designstudio Pininfarina entworfene Alfa Romeo Giulia Spider von 1962 ist „goldener Klassiker des Jahres 2022“ – der Roadster verkörpert wie kein anderer das italienische Lebensgefühl der 1960er Jahre

Roter Alfa Rome Giulia Spieder von 1962
Das Design von Pininfarina macht den Alfa Romeo Giulia Spider zu einem der schönsten italienischen Roadster aller Zeiten. Bilder: Alfa Romeo/Stellantis

In der Kategorie Cabrios und Roadster wählten die Leser von Auto Bild Klassik den Alfa Romeo Giulia Spider zum „Goldenen Klassiker des Jahres 2022“. Im Wettbewerb standen in fünf Kategorien 50 Old- und Youngtimer mit rundem Geburtstag.

„Alfa Romeo als Marke mit einer großen Historie steht bei deutschen Oldtimerfans hoch im Kurs. Wir sind stolz, mit dem Giulia Spider erneut einen Siegerpokal zu erhalten. Das ist ein tolles Geschenk zum 60. Geburtstag eines Modells, das für mich einer der schönsten italienischen Roadster aller Zeiten ist“, kommentierte Niccolò Biagioli, Brand Country Director Alfa Romeo.

Die Wahl haben Modelle des italienischen Autobauers schon mehrere Male gewonnen: Etwa wurde der Alfa Romeo Spider von 1966 zum „Klassiker des Jahres“ und die seit 2016 gebaute Alfa Romeo Giulia zum „Klassiker der Zukunft“ gekürt.

Zu verdanken haben Fans italienischer Roadster den Giulia Spider dem gebürtigen Österreicher Max Hoffman. Als einer der größten US-Importeure europäischer Autos hatte er in den 1950er Jahren großen Einfluss auf die Modellpolitik der von ihm betreuten Marken.

Hoffman wünschte sich von Alfa Romeo einen kleinen wendigen Roadster für die Sonnenstaaten Kalifornien und Florida. Diesen Markt könne man nicht den britischen Herstellern überlassen, argumentierte Hoffman und bestellte zur Bekräftigung ein Startkontingent von 600 Fahrzeugen.

Und Alfa Romeo machte sich an die Arbeit. Die technische Basis lieferte das kurz zuvor präsentierte Modell Giulietta. Für die Karosserie setzte sich der Entwurf des Designstudios Pininfarina durch. So wurde der Alfa Romeo Giulietta Spider im Herbst 1955 auf dem Pariser Autosalon und der Frankfurter IAA präsentiert.

Die überaus positive Resonanz zeigte schnell, dass Hoffman nicht nur für die USA den Nerv der Zeit getroffen hatte. Bis 1962 wurden schließlich rund 17.000 Giulietta Spider gebaut, alle mit 1.3-Liter-Vierzylindermotor.

Giulietta wurde Giulia

Im gleichen Jahr löste dann das komplett neu konstruierte Modell Giulia die Giulietta ab. Zunächst aber nur in der Limousinenvariante, während der Spider mit von Giulietta auf Giulia angepasstem Namen und weitgehend identischer Technik weiterhin gebaut wurde. Größte Veränderung war der nun 1.6-Liter-Vierzylindermotor.

Eine Wölbung auf der Motorhaube gab dem etwas höheren Triebwerk mehr Platz und optimierte außerdem die Kühlluftführung. Sie ist das charakteristische Unterscheidungsmerkmal zwischen Giulietta Spider und Giulia Spider.

Der Motor der Giulia – basierend auf dem um 300 Kubikzentimeter kleineren Vorgänger – verkörpert beste Rennsporttechnologie: Block und Zylinderkopf sind aus Aluminium gefertigt, die Ventilsteuerung übernehmen zwei obenliegende Nockenwellen, die Brennräume haben hemisphärische Form.

Neben der Standardvariante mit 92 PS gab es noch den Giulia Spider Veloce mit 112 PS. In beiden Versionen überzeugte der drehfreudige Vierzylinder mit markentypisch kernigem Klang.

Auch das Fahrwerk zeugt von den Rennsportgenen des Roadsters: Die Vorderachse wird von doppelten Dreiecksquerlenkern, Federbeinen und einem Stabilisator geführt. An der starren Hinterachse kommen Längslenker und ein zentrales Reaktionsdreieck zum Einsatz.

Zwischen 1962 und 1965 fertigten Alfa Romeo und Pininfarina gemeinsam rund 10.300 Exemplare des Giulia Spider. Dann sorgte der Nachfolger unter Verzicht auf den Namensanteil Giulia weiter für Furore: der Alfa Romeo Spider, unverwechselbar mit Rundheck.cw

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