Nexcel-Zelle: Castrol erfindet Ölwechsel neu

Die Ölzelle 'Nexcel' ersetzt den klassischen Ölfilter und verkürzt die Zeit des Ölwechsels erheblich. Bilder: Castrol

Mit ‚Nexcel‘, einer speziellen Ölzelle inklusive Filter, möchte Castrol eine neue Technologie auf den Markt bringen, die eigenen Angaben zufolge die bedeutendste Ölwechsel-Innovation der Automobilgeschichte markiert. Drei primäre Vorteile hinsichtlich Wartung, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigheit bietet das Konzept.

Zum einen ermöglicht die Ölzelle ‚Nexcel‘ laut Castrol systembedingt einen schnellen und sauberen Ölwechsel in der Kfz-Werkstatt, so dass der Kfz-Profi dem Werkstattkunden flexiblere und bequemere Service-Optionen bieten kann. Ausgetauscht wird lediglich die Box inklusive Altöl. Der mitunter komplizierte und zeitaufwändige, klassische Öl- und Filterwechsel soll entfallen. So ermöglicht die neue Technologie den Angaben zufolge den Ölwechsel in rund 90 Sekunden, 13 mal schneller als ein konventioneller Ölwechsel, der rund 20 Minuten beansprucht.

Wiederaufbereitung
Zum anderen können die Ölzellen nach dem Gebrauch gesammelt werden, die Verschwendung von Altöl ist ausgeschlossen. Gebrauchtes Öl kann dann laut Castrol durch Zweitraffination in qualitativ anspruchsvolle Schmierstoffe umgewandelt werden. „Wenn ‚Nexcel‘ heute in jedem Auto der Welt verbaut wäre, könnte man jährlich mehr als 200.000 Straßentankwagen an zu produzierendem Frischöl einsparen“, so ein Castrol-Sprecher.

Verringerung der Emissionen
Darüber hinaus hat Castrol Castrol nachgewiesen, dass die Ölzelle ‚Nexcel‘ bei modernen Motoren eine Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) bewirkt. Zusätzlich soll die Technologie den Weg für eine neue Generation von speziell entwickelten Motorenölen bereiten, die weitere Leistungsverbesserungen und CO2-Einsparungspotenziale ermöglicht. Technisch gesehen könnte man beispielsweise auf Trockensumpfschmierung setzen und die ‚Nexcel-Zelle‘ im Kofferraum unterbringen. Eine bedarfsgerechte Ölversorgung wäre zusätzlich denkbar. Sie sorgt für die entsprechend günstigere Emissionswerte.

Testreihen
Das ‚Nexcel‘-System wurde Castrol zufolge in einer Reihe von Motoren getestet – von sehr kleinen Stadtautos bis hin zu modernsten Hochleistungsrennmotoren unter extremsten Bedingungen. Es soll reibungslos, selbst bei härtesten Bremsbelastungen von bis zu 1,8 g – das entspricht dem Stopp eines Fahrzeugs mit 100 km/h in 1,6 Sekunden, funktionieren. Außerdem wurde der Ölfluss im System bis zu 600 Liter pro Minute getestet – das ist 10 bis 20 Mal mehr, als in einem herkömmlichen Pkw-Motor üblich.

Serieneinsatz
Der für den Motorsport entwickelte Aston Martin Vulcan Supercar ist das erste Fahrzeug mit Nexcel Technologie. Wann und ob das System in Serie gehen wird, hängt von den zukünftigen Motorenkonzepten der OEM ab. Castrol ist derzeit im Gespräch mit mehreren Fahrzeugherstellern.

 

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