Mehr Leistung beim Bremssystem von Continental mit weniger Komponenten

Vereinte Kräfte: Die neue ‚MK C1’-Bremse von Continental vereint Bremsbetätigung, Bremskraftverstärker sowie das Regelsystem in einem Modul. Bild: Continental

Continental verringert in der neuen ‚MK C1’-Bremse die Zahl der Einzelkomponenten eines Bremssystems und steigert gleichzeitig dessen Leistung. Bremsbetätigung, Bremskraftverstärker sowie das Regelsystem (ABS, ESC) sind in einem kompakten Bremsmodul zusammengefasst.

Anstelle eines heute üblichen Unterdruckbremskraftverstärkers arbeitet in dem Bremssystem ein hochdynamischer Elektromotor, der linear einen Zylinderkolben antreibt und damit die Funktion des Bremskraftverstärkers bei Fahrerbremsung mit der aktiven Druckmodulation eines Schlupfregelsystems verbindet.

Auch bei einem aktiven Druckaufbau muss hier wie bei einer Normalbremsung nur die bereits im Zylinder befindliche Bremsflüssigkeit unter Druck gesetzt werden. Damit baut sich der Bremsdruck deutlich schneller auf. Neben der Betätigung enthält das kompakte System auch das elektronische Steuergerät (ECU) und den Bremsdruck-Modulator, welche sonst Bestandteil eines separaten Schlupfregelsystems sind. Da die MK C1 keinen Unterdruckbremskraftverstärker benötigt, kann die heute in vielen Fahrzeugen benötigte Vakuumpumpe entfallen.

Neben Fahrzeugen mit Diesel- und Elektromotor werden Vakuumpumpen heute auch für moderne Benzinmotoren benötigt, bei denen aufgrund der minimierten Drosselung im Ansaugtrakt kein ausreichender Unterdruck zur Verfügung steht. Wenn der Fahrer auf das Bremspedal tritt, erfasst das System über eine Druck-, Weg- und Geschwindigkeitsmessung den vom Fahrer angeforderten Bremsdruck. Diese Verzögerungsanforderung wird dann ohne Rückwirkung auf das Bremspedal durch den Elektromotor aufgebaut. Das Pedalgefühl wird durch eine ebenfalls in das Betätigungsmodul integrierte Feder/Dämpfer-Einheit erzeugt. Zusätzlich lässt sich auch die Charakteristik des Bremspedals hinsichtlich der Verzögerungszuordnung individuell anpassen.

Weiterhin kann auch während des Betriebs in Abhängigkeit von der Fahrsituation (z.B. Notbremsung) oder des Betriebsmodus (z.B. Sport) diese Zuordnung modifiziert werden. Im Unterschied zu einem rein elektro-mechanischen Bremssystem verfügt das Continental-System über eine hydraulische Rückfallebene, die dem Fahrer auch bei einem kompletten Systemausfall eine Abbremsung des Fahrzeugs bis zum Stillstand mit moderaten Pedalkräften ermöglicht.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert