EU-Pläne: Ältere Autos künftig jährlich zum TÜV

Künftig jährlich zum TÜV? Die EU-Initiative zur Reform der HU ist umstritten. Foto: TÜV Rheinland

Die Europäische Kommission will ältere Autos künftig jährlich zum zum TÜV schicken und erhofft sich davon sicherere Straßen, weniger Verkehrstote und mehr Arbeitsplätze.

Ein von der Europäischen Kommission vorgelegter Gesetzentwurf sieht vor, dass sämtliche Personen- und Nutzfahrzeuge mit einem Gewicht von höchstens 3,5 Tonnen künftig spätestens erstmals nach vier Jahren zur technischen Überprüfung müssten. Die darauffolgende Kontrolle ist zwei Jahre später vorgesehen. Danach müssten die Autos jedoch jährlich den TÜV passieren. Da es sich um EU-Mindestvorgaben handelt, könnte Deutschland auch künftig bereits drei Jahre nach Erstzulassung eine erste Prüfung verlangen.

Spätestens nach sechs Jahren müssten die Autos jedoch jährlich kontrolliert werden, statt wie derzeit in Deutschland üblich alle zwei Jahre. Ab einem Kilometerstand von 160.000 Kilometern soll die Prüfung den EU-Plänen zufolge ohnehin jährlich erfolgen.

Die angestrebten häufigeren TÜV-Kontrollen sind Bestandteil eines umfassenderen EU-Gesetzespakets zur Straßenverkehrsicherheit, dem Europäisches Parlament und EU-Regierungen zustimmen müssen. Es könnte 2016 in Kraft treten.

Kritik vom ADAC
Nach Ansicht des ADAC handelt es sich bei den Brüsseler Plänen um reine Abzocke der deutschen Autofahrer. Kürzere Prüfintervalle führen nach Ansicht des ADAC nicht zu mehr Verkehrssicherheit. Unfälle aufgrund technischer Mängel treten sowohl bei neuen als auch bei älteren Fahrzeugen nicht signifikant in Erscheinung, sondern machen nur rund 0,5 Prozent der schweren Unfälle aller Fahrzeugklassen aus, teilt der ADAC mit.

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