Buchtipp: Brand New – im Ozean der Austauschbarkeit überleben

Markenführung verständlich präsentiert: Brand New, von Jon Christoph Berndt und Sven Henkel. Bild: Redline

Muss sich ein gestandener Kfz-Profi für das Thema Markenführung interessieren? Klare Antwort: Ja! Es existieren rund 37.000 Kfz-Betriebe in Deutschland – im Grunde erbringen alle die selbe Dienstleistung, sie reparieren Autos. Klingt banal, kommt aber beim Endkunden meistens so an. Um was geht es also? Um den Preis? Nein – diese Diskussion wird mit teils falschen Annahmen und Schwerpunkten geführt. Es geht darum nicht austauschbar zu sein! Mit wem hat es denn der Werkstattkunde zutun? Mit Hinz und Kunz? Oder mit dem Kfz-Profi seines Vertrauens? Schon sind wir beim Thema Marke und bei einem neuen Buch aus dem Redline-Verlag mit dem bezeichnenden Titel ‚Brand New‘.

Nun ist es nicht zumutbar und auch nicht zielführend, armdicke Fachwälzer über Markenmanagement zu studieren. Vielmehr geht es um Anregungen und Impulse für das tägliche Werkstattgeschäft. Erstmal gilt: jeder der Kundenkontakt im Kfz-Betrieb hat, hinterlässt seine eigene, individuelle ‚Duftmarke‘. Die Werkstattkunden empfinden ihr Gegenüber als serviceorientiert, kompetent, vertrauensvoll oder eben nicht.

Wie man zusätzlich am Gesamtbild seiner ‚Werkstattmarke‘ arbeiten kann und im Ozean der Austauschbarkeit erfolgreich ist, zeigt ein neues, leicht verständliches Buch. Mit ‚Brand New‘ ist es den beiden Autoren Prof. Dr. Sven Henkel und Jon Christoph Berndt gleichsam gelungen zentrale Facetten der Markenführung lebendig und unterhaltsam darzustellen. Die beiden diskutieren (durch randbündige Kommentare und ganze Dialoge) die Kraft erfolgreicher Marken. Sie erzählen so kompromisslos wie humorvoll, was diese tatsächlich ausmacht, und bringen schlagende Argumente für ein neues Handeln in der Markenkommunikation, das über die Gewinner und die Verlierer – auch im Kfz-Servicegeschäft – entscheidet.

Warum das Buch für den vermeintlich ‚kleinen‘ Werkstattbetreiber spannend ist – liest man doch über große Player wie Coca-Cola, Opel, Puma oder Adidas? Ganz einfach: Sämtliche Beispiele lassen sich auf die lokale Ebene und damit auch auf die kleine Werkstattmarke herunterbrechen. Doch genug des Lobes. Ob man die Aussage des Kapitels "Was macht die Marke, Herr Prost" auf Seite 118 vollends verinnerlichen sollte, sei dahingestellt. Der Ölanbieter Liqui Moly hat demnach Castrol "rechts überholt und in die Boxengasse geschickt." Diese Aussage kann ich tatsächlich nicht unterschreiben.

Das Buch ‚Brand New‘ ist bei Redline in München erschienen und kommt mit 208 Seiten daher. Es kostet 19,99 Euro.

(Lesen Sie mehr über das Thema ‚Markenführung‘ in der KRAFTHAND, Ausgabe 15 – Beilage Freier Kfz-Service und Teilemarkt‘. Gerne senden wir Ihnen ein kostenfreies Ansichtsexemplar zu).

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