Jaguar Land Rover

Wie ein Autobauer Abrollgeräusche mit Bordlautsprechern reduziert

aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung im Jaguar Land Rover
Die "aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung" senkt störende Lärmspitzen um 10 dB und den Gesamtgeräuschpegel um 3 bis 4 dB. Bild: Jaguar Land Rover

Jaguar Land Rover lässt mit einer neuen Technologie aufhorchen, bei der ausgerechnet Lautsprecher Geräusche im Innenraum unterdrücken sollen, die vom Abrollen der Reifen kommen. Demnach senkt die „aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung“ störende Lärmspitzen um 10 dB und den Gesamtgeräuschpegel um 3 bis 4 dB. Dem Autobauer zufolge lässt sich das mit dem Leiserstellen des Fahrzeug-Soundsystems um vier Stufen vergleichen.

Basis für die Geräuschunterdrückung ist die Active Noise Technology des Technologiespezialisten Silentium, bei der Sensoren an allen Rädern die von der Fahrbahnoberfläche ausgehenden Schwingungen permanent überwachen. Anhand dieser Daten berechnet das System eine sogenannte destruktive Interferenzwelle, eine Art Gegenfrequenz, welche die für Passagiere hörbaren drei Geräusche unterdrückt. Diese Überwachung in Echtzeit kann auch unvermittelt auftretende Laute – verursacht etwa von Schlaglöchern oder dem Wechsel auf rauen Fahrbahnbelag – isolieren und unterdrücken.

Ausgesendet wird die Gegenfrequenz über die Lautsprecher des Meridian-Soundsystems in den entsprechenden Jaguar- und Land-Rover-Modellen. Dabei nutzt die aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung auch Daten zur Sitzbelegung, um die Funktion des Systems für sämtliche Passagiere auf allen Plätzen zu optimieren.

Außerdem wirkt in den neuen P400e-Modellen des Jaguar F-PACE und des Range Rover Velar mit Plug-in-Hybridantrieb die aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung mit der hier ebenfalls integrierten Motorgeräusch-Unterdrückung zusammen, um den Prämienanspruch dieser Autos zu unterstreichen. Dabei trägt die größere Ruhe im Innenraum nicht nur zu einem höheren Komfort bei. Vielmehr, so der Autobauer, hat die geringere Belastung der Passagiere mit niedrigfrequenten Geräuschen von bis 300 Hertz auch zur Folge, dass der Fahrer auf langen Strecken weniger schnell ermüdet. Zumindest kommt laut Jaguar Land Rover die Studie „The Effect of Road Traffic Noise on Reaction Time“ des US-amerikanischen National Center for Biotechnology Information zu diesem Schluss.

Somit leitet die Fahrbahngeräusch-Unterdrückung auch einen Beitrag zur aktiven Sicherheit. Denn dasselbe Institut hat in einem weiteren Forschungsprojekt herausgefunden, dass sich die Reaktionszeit bei Übermüdung im Durchschnitt um 16,72 Prozent verlängert im Vergleich zu voll ausgeruhten und wachen Fahrzeuglenkern. Wertvolle Zeit, wenn es etwa zu einer Gefahrenbremsung kommt.

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