Rückrufe für Ford, Mercedes und Land Rover

Motorraum, Abschleppöse und Heckspoiler

Krafthand informiert regelmäßig über Rückruf- und Serviceaktionen der Fahrzeughersteller sowie deren Abhilfen. Dieses Mal geht es um den Luftstrom unter der Motorhaube beim Ford Kuga sowie Karosseriefehler bei Mercedes-Benz und Land Rover.

Betroffene eines Rückrufs für die Hybridvarianten des Ford Kuga diskutieren im Internet lebhaft die vorgesehene Abhilfemaßnahme. Doch der Hersteller sieht kein Qualitätsproblem beim verbauten 2,5-Liter-Benzinmotor. Bild: Ford

Für Diskussionsstoff unter Kunden sorgt die Abhilfemaßnahme bei einem Rückruf für den Ford Kuga in der Plug-in- und Vollhybridvariante (PHEV und FHEV). Denn die Vertragswerkstätten beseitigen eher die Symptome des Problems mit dem 2,5-Liter-Benzinmotor und nicht die Ursache. Sie bohren laut einem Ford-Sprecher „zusätzliche Abflusslöcher“ in den Unterbodenschutz, so dass sich dort im Fall eines durch ein defektes Pleuellager beschädigten Motorblocks oder einer schadhaften Ölwanne kein Schmier- oder Kraftstoff ansammeln kann.

Bei diesem Eingriff handelt es sich aber lediglich um „eine begleitende, präventive Nebenmaßnahme“, betonte der Sprecher. Das Hauptaugenmerk der Abhilfe liege auf der Verbesserung des Luftstroms unter der Motorhaube. Dies werde durch die Entfernung von vier Lamellen am Active Grill Shutter (AGS) erreicht. Die Temperatur unter der Motorhaube sinkt dadurch, so dass es im Schadensfall zu keinem Brand, Schmelzen von Bauteilen oder Rauchentwicklung mehr kommt.

„Anhand unserer Analysen sehen wir kein Qualitätsproblem beim Motor. Daher werden auch keine Maßnahmen am Motor umgesetzt. Der Motorschaden kann in jedem Fahrzeug auftreten, aber die daraus resultierenden Auswirkungen sind eine Folge der spezifischen Motorraumgestaltung, die im Mittelpunkt dieser Rückrufaktion steht“, rechtfertigte der Sprecher die Vorgehensweise. Diese Abhilfe läuft unter dem internen Kürzel 22S47 und ist in Deutschland für über 36.400 Halter eines Kompakt-SUV aus dem Bauzeitraum 2. August 2019 bis 13. Juni 2022 vorgesehen.

Karosseriefehler bei Mercedes und Land Rover

Mercedes-Benz kann ein Lösen der Schraubverbindung während eines Abschleppvorgangs nicht ausschließen. Der deswegen fällige Werkstattaufenthalt für weltweit 7.810 Exemplare der Baureihen 295 (alias EQE) und 297 (EQS) sieht die Prüfung und Nacharbeit der Abschleppvorrichtung vor und dauert bis zu sieben Stunden, wie ein Konzernsprecher auf Nachfrage zum Rückruf mit dem internen Code 3190301 ankündigte. Nötig macht den Eingriff das Gewinde für die Abschleppöse, das bei Elektroautos aus dem Produktionszeitraum Februar 2021 bis März 2022 nicht den Spezifikationen entsprechen könnte.

Deutlich älter sind jene rund 2.900 Range Rover Sport, die in Deutschland für eine Verstärkung der Klebeverbindung am Heckspoiler in der Vertragswerkstatt vorstellig werden müssen. Die Fahrzeuge liefen bereits zwischen 20. Mai 2009 und 28. März 2011 vom Band. Die halbstündige Reparatur mit der internen Herstellerkennung N700 sorgt dafür, dass sich das Bauteil künftig nicht mehr lösen und in den Verkehrsraum gelangen kann. Weltweit steht der Rückruf für rund 78.400 Geländewagen an.

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