Fahrzeugaufbereitung

Verjüngungskur für Kunststoffteile

UV-Strahlen und andere Umwelteinflüsse lassen Plastikteile über die Jahre verwittern und ausbleichen, was unschön aussieht und zudem den Wiederverkaufswert mindert. Kwasny hat für deren Aufbereitung ein Reparatursystem entwickelt, das ein haltbares und vom Original nicht zu unterscheidendes Ergebnis liefern soll. KRAFTHAND hat es ausprobiert.

Lackierung eines verblassten Kunststoffteils mit der Spraydose
Zwei bis drei Lackschichtenreichen aus. Bild: Zink

Zum Wiederherstellen der Farbe an verblassten Kunststoffteilen gibt es eine Vielzahl an Mittelchen, von silikonbasierten Sprays bis zu „Wundertinkturen“, die angeblich den alten Glanz vergangener Tage zurückbringen. Doch meist sind die Ergebnisse nicht wie erwartet. Farben wirken fleckig, die Anmutung wird speckig und nach dem ersten Regenguss oder spätestens nach ein paar Tagen in der prallen Sonne sehen die behandelten Teile wieder aus wie vorher. Verblasste Farbpartikel und ausgetrocknete Oberflächen lassen sich eben nicht wieder zurückzaubern. „Wir haben da etwas zum Lackieren des Kunststoffs“, erklärt Frank Haydt während unseres letzten Besuchs beim Lackhersteller Kwasny. „Probieren Sie es doch aus!“

Haydt meinte den 1K-Kunststofflack Direct-to-Plastic aus der SprayMax-Produktlinie. Diese professionellen Varianten der Spraydose hat KRAFTHAND bereits ausführlich vorgestellt. Zum Sortiment gehören jedoch nicht nur die Spot-Repair-Produkte und der 2K-Klarlack, sondern auch verschiedene Lacksysteme für Kunststoffe. Das getestete Produkt lässt sich laut Hersteller problemlos direkt ohne viel Vorarbeit auf Kunststoffen anwenden, trocknet den Angaben zufolge schnell und sei witterungsunempfindlich. Das wollten wir genau wissen.

SprayMax 1-K-Kunststofflack
Der SprayMax 1-K-Kunststofflack kann ohne Haftvermittler aufgetragen werden. Bild: Schleich

Der Test wurde wieder am Alfa Romeo GT des Autors durchgeführt, bei dem die Kunststoffverkleidung unter den Scheibenwischerarmen mittlerweile schon stark verblasst war. Es sollte sich herausstellen, dass der Ausbau des Bauteils der komplizierteste Teil des Selbstversuchs wird.

Der Selbstversuch

Wichtig ist, wie bei allen Arten des Lackierens, die Vorbereitung. Die Oberfläche muss absolut fett- und schmutzfrei sein, will man ein vernünftiges Ergebnis erhalten. Zum Reinigen empfiehlt sich der 1K-Aqua-Silikonentferner von SprayMax, da es empfehlenswert ist, Chemikalien gleichen Ursprungs miteinander zu verwenden, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden. Ist das Bauteil dann sauber, kann schon lackiert werden. Zuvor will die Kunststofflack-Dose aber ordentlich geschüttelt werden, zwei Minuten lang, ab dem ersten hörbaren Anschlagen der Mischkugeln.

Es empfiehlt sich, auf einem Karton zur Probe zu spritzen, um sich mit dem Spritzbild vertraut zu machen und ein „Sprotzeln“ des Sprühkopfs, das bei jeder neuen Dose wegen der vorhandenen Luft im Saugrohr vorkommt, auf das Werkstück zu vermeiden. Der Farbauftrag erfolgt in zwei bis drei Spritzgängen mit einer Ablüftzeit von fünf bis zehn Minuten zwischen den Durchgängen. Erstaunt hat hier der saubere und sehr gleichmäßige Auftrag der Farbe auf das Werkstück. Man hat auf Anhieb viel Gefühl für die Dose und läuft so weniger Gefahr, Laufer und Co. zu generieren. Die Sprühkante ist klar definiert und leicht kontrollierbar. Sogar auf der Gitterstruktur des zweiten Bauteils lief keine Farbe in Spalten und Kanten, man hatte nie das Gefühl, zu viel aufzutragen. Da sich die Farbe so gut verarbeiten ließ und das Ergebnis bereits nach dem zweiten Durchgang hervorragend war, wurde auf einen dritten verzichtet.

Kwasny gibt an, dass der Lack nach 15 Minuten bei 20°C staubtrocken und nach 35 bei 50°C mit einer IR-Heizung durchgetrocknet ist. Da uns beim Test kein Infrarotheizer zur Verfügung stand, blieben die Bauteile über Nacht in der KRAFTHAND-Werkstatt zum Trocknen liegen.

Starkes Ergebnis

Am nächsten Morgen war alles getrocknet und fertig für den Einbau. Das Ergebnis ist absolut überzeugend. Haptik und Anmutung sind vom Original nicht zu unterscheiden. Wie haltbar das Ganze ist, wird die Zeit zeigen, doch seit der Lackierung sind bereits ein paar warme Tage und Fahrzeugwäschen vergangen. Bisher zeigt sie sich davon recht unbeeindruckt.

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