Diagnose

Machine Learning für zielgenauere Fehlersuche

Die neue Funktion „Automatische Diagnose“ soll die Ursache des Problems bis hin zu einem einzelnen Bauteil automatisch eingrenzen, sodass der Kfz-Profi den Vorschlag prüfen kann. Bilder: Hella Gutmann

Hella Gutmann hat für seine Scantools die auf KI und Milliarden an Diagnosedaten basierende Funktion „Automatische Diagnose“ entwickelt. Sie spuckt wahrscheinlichkeitsbasierte Empfehlungen aus und soll Irrwege vermeiden.

Vom Hype um die künstliche Intelligenz (KI) sollen nun auch Nutzer der Diagnosetools von Hella Gutmann profitieren. Dafür hat das Unternehmen KI mit seinen Erfahrungen und Daten aus 30 Jahren Systemdiagnose gemixt. Das Ergebnis ist die „Automatische Diagnose“ (AD). Diese Funktion steht laut Angaben Werkstätten mit einem mega macs mit Softwareversion 70 ohne Zusatzkosten zur Verfügung. Mit der Innovation soll der Gesamtprozess einer Diagnose nicht nur um einiges schneller, sondern auch zielgenauer sein. Hella Gutmann verspricht, dass in rund 80 Prozent aller Diagnosen die KI auf Anhieb richtig liegt. Durch „Machine Learning“ wird sich diese Quote perspektivisch sogar weiter verbessern.

KI diagnostiziert, Mensch verifiziert

Der Start der AD erfolgt über den sogenannten App Launcher des Scantools. Einmal aktiviert, läuft eine Prozesskette ab, die mit der Eingrenzung der Fehlerursache auf ein konkretes Bauteil endet. Dazu ermittelt der mega macs im Automatikmodus zuvor die Fahrzeugidentnummer und liest alle gespeicherten Fehler aus. Im Anschluss entscheidet die KI, welche priorisiert zu behandeln sind und welche als Folgefehler in die Irre führen könnten. Danach schlägt der mega macs „seinen Weg durch verschiedene Prüfmöglichkeiten“ – etwa über Parameter – vor.

In diesem Fall gleicht das Gerät Ist- mit Solldaten ab und zieht rund zwei Milliarden Datensätze historisch durchgeführter Diagnosen zu Rate. Weiterhin gibt der Gerätehersteller an, dass auf der Basis von KI und Big Data Technology eine wahrscheinlichkeitsbasierte Empfehlung für die zielgenaue Lokalisierung des fehlerhaften Bauteils erfolgt. In durchschnittlich weniger als fünf Minuten laufe der Prozess ab. Danach ist wieder der Mensch an der Reihe, um die genannte Ursache zu verifizieren – und um die Reparatur vorzunehmen.

Die „Automatische Diagnose“ läuft eigenständig durchschnittlich in weniger als fünf Minuten ab, sodass der Nutzer nicht unmittelbar am Gerät sein muss.

Hella-Gutmann-CSO Jörg Schläfke über den Gedanken zu AD: „Die Profidiagnose eines Autos soll in Zukunft so einfach sein wie das Fahren eines Automatikfahrzeugs.“ Gerät anschließen, automatische Diagnose starten, Ergebnis der AD auswerten. Nicht zuletzt, weil es sich bei der Diagnose um eine der gängigsten Arbeiten in der Werkstatt handelt, „sind wir überzeugt, dass unsere AD den Werkstattalltag revolutionieren wird“, erklärt Schläfke.

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