LDS-Technik nun in der Serienfertigung von Mercedes-Dieselmotoren

Dünner und leichter: Bei der ‚Nanoslide’-Technik werden in einem Lichtbogen Drähte aus einer Eisen-Kohlenstofflegierung aufgeschmolzen und an die Zylinderwände gespritzt. Bild: Mercedes-Benz

Die bislang den AMG-Motoren vorbehaltene Technologie des Lichtbogen-Draht-Spritzens (LDS) zur Beschichtung von Zylinderlaufbahnen kommt jetzt auch in der Serienfertigung der Mercedes-Dieselmotoren zum Einsatz. Bei der ‚Nanoslide’ benannten Technik werden in einem elektrisch erzeugten Lichtbogen Drähte aus einer Eisen-Kohlenstofflegierung aufgeschmolzen.

Das geschmolzene Material wird mit einem Gasstrom an die Zylinderwand ‚gespritzt’ und dort als lamellare, ultrafeine bis nanokristalline Schicht abgeschieden. Anschließend wird die Beschichtung durch ein eigens hierfür entwickeltes Spiegelhonverfahren extrem geglättet. Danach ist die Schicht nur noch 0,1 bis 0,15 mm dick und ihre Oberfläche nahezu wie ein Spiegel. Früher waren dafür eingegossene, vergleichsweise schwere und bis zu 5 mm dicke Graugussbuchsen Stand der Technik.

Außerdem legt dieser Prozess Poren in der Schicht frei, die Öl aufnehmen und so eine optimale Schmierung der Kolbengruppe sicherstellen sollen. Das Ergebnis sind nicht nur sehr geringe Reibwerte und damit gegenüber Graugussbuchsen deutlich reduzierter mechanischer Reibverlust (bis zu minus 50 Prozent), sondern auch eine extrem hohe Verschleißbeständigkeit. Weitere Vorteile sind ein geringeres Motorgewicht sowie weniger Verbrauch und Emissionen. In der Praxis bewährt hat sich das Verfahren seit 2006 in den 6,3-l-AMG-Motoren.

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