Erfahrungsbericht Kia-Ceed-Plug-in-Sportswagon

Ein Auto – drei Meinungen

Was drei Redakteure über den Kia-Ceed-Plug-in-Sportswagon denken, haben sie im folgenden aufgeschrieben.

Bild: Schleich

Rudolf Guranti

Auf den ersten Blick ist der hybridisierte Ceed Sportswagon nicht vom reinen Verbrennermodell zu unterscheiden.

Auf den zweiten Blick stechen an dem gut 4,60 Meter langen Fünftürer der geschlossene Kühlergrill und die nach der GT-Line designten Stoßfänger mit schwarzen Elementen an Front und Heck ins Auge. Dennoch ist der Auftritt des Wagens zurückhaltend, für mich fast schon langweilig.

Echte Kritikpunkte sind für das Fahrzeuggewicht der sehr schwache und emotionslose Antrieb sowie der teils rustikale Fahrkomfort, vor allem bei langsamer Fahrt über schlechte Straßen. Als Plug-in-Hybrid wirkt der Wagen auf mich etwas lustlos zu Ende gedacht und wird vermutlich aus rein rationalen Gründen gekauft.

Benjamin Schleich

In meiner schwäbischen Heimat heißt es: Nicht geschimpft ist Lob genug. Das kann ich auch uneingeschränkt auf den Ceed übertragen.

Zum Schimpfen gibt der Kompaktkombi keinen Anlass, aber große Begeisterungsstürme löst der Koreaner auch nicht aus. Doch es ist ein grundsolides Auto geworden. Verarbeitung, Haptik und Anmutung passen rund herum, sowohl innen als auch außen.

Ob er unbedingt den Hybridantrieb braucht, lassen wir einmal dahingestellt, denn dieser bringt meiner Meinung nach weder eine große Kraftstoffersparnis noch einen satten Leistungsschub. Was allerdings gut funktioniert, ist die Rekuperation. Mit etwas Gefühl lässt sich ein ordentlicher Ladungsstand halten, den man bei Bedarf abrufen kann. So hat er also doch noch etwas Lob verdient.

Florian Zink

Möchte man den Ceed-Plug-in-Sportswagon rein elektrisch bewegen, ist Geduld gefragt. Im rein elektrischen Fahrmodus beschleunigt das 1,6-Tonnen-Auto mit dem 45-kW-Elektromotor sehr gemütlich. Aber selbst wenn sich der 1,6-Liter-Benzinmotor zuschaltet und die Systemleistung auf 104 Kilowatt steigt, wird er dem Beinamen Sportswagon nur wenig gerecht.

Etwa elf Sekunden dauert der Sprint auf 100 km/h. Nur mit Verbrennungsmotor sind zudem nicht mehr als etwas über 170 km/h möglich. Ich würde diesen Antrieb somit als stark untermotorisiert bezeichnen.

Trotzdem ist der Kia vergleichsweise sparsam (18,9 kWh/100 km). Fährt man mit leerer Batterie weiter, lag der Testverbrauch bei etwa 6,3 l/100 km, was für einen Benziner ein guter Wert ist. So lässt sich auch der nur 37 Liter große Benzintank wenigstens etwas verschmerzen.

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