Kommentar zum Wandel zur E-Mobilität

Autos fürs Volk

E-Autos haben laut Krafthand-Redakteur Florian Zink vor allem ein Problem: Sie sind zu teuer. Trotzdem ist er der Meinung, dass künftig das E-Auto die individuelle Mobilität prägen wird.

Florian Zink, Redakteur der KRAFTHAND.
Florian Zink, Redakteur der KRAFTHAND. Bild: Lindau

Mir fällt es durchaus schwer, die folgenden Zeilen zu schreiben, da ich mit dem Verbrenner aufgewachsen bin und mich der klassische Hubkolbenmotor schon immer begleitet und begeistert hat. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass die Tage des Verbrennungsmotors im Pkw bald gezählt sein werden, zumindest für den Alltagsgebrauch.

Wie bereits mein Kollege Torsten Schmidt in seinem Editorial in Ausgabe 8 skizziert hat, bin auch ich der Ansicht, dass E-Fuels die Verbreitung der batteriebetriebenen Elektromobilität im Pkw genauso wenig verhindern wie Wasserstoffantriebe oder Brennstoffzellen. Dafür ist der technologische Vorsprung des E-Fahrzeugs bereits zu weit fortgeschritten.

„Für mich besteht der wichtigste Schritt darin, die Elektromobilität erschwinglich für Normalverdiener zu machen. Alle anderen Entwicklungen wie die Ladeinfrastruktur und höhere Reichweiten wachsen mit dem stetigen technologischen Fortschritt.“

Trotzdem greift meiner Meinung nach seine Schlussfolgerung zu kurz, dass sich die individuelle Mobilität mit E-Autos quasi von selbst regelt. Denn auch wenn der Verband der Automobilindustrie Elektrofahrzeuge als klare Zieltechnologie proklamiert, hat die E-Mobilität ein großes Problem: Die Autos sind einfach zu teuer. Schließlich sind selbst Kleinwagen wie der Opel Corsa-e als Neuwagen aktuell nicht unter 36.000 Euro zu bekommen. Ganz zu schweigen von E-Fahrzeugen im Wert einer Eigentumswohnung, die von den Premiumherstellern gern als die Lösung für die Mobilität der Zukunft beworben werden.

Damit sich eine Technologie durchsetzen kann, muss sie aber auch von Normalverdienern bezahlbar sein. SUVs, Supersportwagen und Luxuslimousinen haben aber eben nicht die breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Das zeigt auch ein Blick in die Geschichtsbücher: Nicht der Maybach sorgte in Deutschland für den Durchbruch des Verbrenners, sondern der VW-Käfer.

Nun könnte Volkswagen erneut die entscheidende Veränderung bringen und der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen. Schließlich hat der Autobauer vor Kurzem angekündigt, ab 2025 einen ID.2 zu bauen, der unter 25.000 Euro liegen soll. Folgen weitere Hersteller – und davon ist auszugehen –, verschwindet der Verbrennungsmotor meines Erachtens schneller aus dem Alltag als zuletzt noch geglaubt.

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