Roadworthiness-Initiative der Werkstattausrüster

Vorschläge für bessere technische Überwachung und zur neuen Norm für Montiermaschinen

Bernhard Hoffmann, Leiter ASA-Fachbereich Reifendienst und Achsmessgeräte: „Die europäische Norm für Montiermaschinen ist bereits veröffentlicht. Was noch aussteht, ist die Adaption an das deutsche Recht.“ Bild: ASA-Verband

 

Mit Blick auf das Projekt „Vision Zero“, mit dem die EU-Kommission das Ziel ausgibt, ab 2050 keine Verkehrstoten mehr beklagen zu müssen, schlagen die Interessenvertretungen der Werkstattausrüster mehrere Verordnungen und Richtlinien zur Überarbeitung vor. Mit der sogenannten Roadworthiness-Initiative empfehlen der europäische und der deutsche Verband der Werkstattausrüster EGEA und ASA beispielsweise, den Zustand des Reifenprofils und die Profiltiefe bei der periodisch technischen Inspektion (PTI = Hauptuntersuchung) nicht „mehr manuell und entsprechend ungenau zu erfassen“. Das erklärt Bernhard Hoffmann, Leiter des ASA-Fachbereichs Reifendienst und Achsmessgeräte, gegenüber Krafthand mit dem Hinweis, dass Profiltiefenscanner inzwischen sehr präzise für eine automatisierte Erfassung seien.

Zudem sollten nach Auffassung der Werkstattausrüster auch diverse Fahrerassistenzsysteme bei der periodischen Überprüfung auf Funktionalität untersucht werden. Wohlgemerkt: Es geht um eine Überprüfung, nicht ein Kalibrieren wie es in den Werkstätten erfolgt. Das würde die Verkehrssicherheit erhöhen und zum Erreichen des Projekts „Vision Zero“ beitragen, das ebenso zum Ziel hat, schon bis 2030 die Toten und Schwerverletzten zu halbieren – im Vergleich zu 2020. Ob allerdings die EU den Vorschlägen folgt, „lässt sich heute nicht abschätzen“, erklärt Hoffmann.

Konkreter wird er bezüglich der ins Haus stehenden neuen Norm für Montiermaschinen (EN17347). Hier ist eine Veröffentlichung von Details in den ersten Monaten 2022 zu erwarten (Stand: Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Letztlich hängt der Zeitplan aber vom Deutschen Institut für Normung (DIN) ab. Maßgabe der neuen Norm soll sein, durch verschiedene konstruktive Maßnahmen (z. B. maximale Maschinengeschwindigkeit von 20/min, Arbeitshöchstdruck von 4,5 bar und Geräuschreduzierung) die Sicherheit und den Arbeitsschutz zu erhöhen. Außerdem soll sie eine beschädigungsfreie Reifenmontage gewährleisten. Dafür fließen auch Praxiserfahrungen aus den wdk-Empfehlungen zur De-/Montage von UHP- und Runflat-Reifen in die Norm ein.

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