Turbolader

RAAX-Turbinendesign: Was macht den Unterschied?

RAXX-Turbinentechnologie, Continental
Bei der von Continental entwickelten RAXX-Turbinentechnologie strömt das Abgas radial-axial ein. Zudem zeichnet sich der Turbolader durch ein spezielles Design der Turbinenschaufeln aus. Bilder: Continental

Sei es die Doppelaufladung, ein zusätzlicher elektrischer Verdichter oder ein Druckluft-Boostsystem wie bei Volvo – um das Turboloch zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, gibt es zahlreiche Ansätze. Die Ingenieure von Continental haben sich ebenfalls Gedanken gemacht und einen Turbolader mit einer spezi ellen Turbinentechnologie entwickelt. Erstmals kommt die Innovation mit der Kurzbezeichung RAAX im neuen 2-l- Turbo benziner (TFSI EA888 Gen.3B) des Audi A3 zum Serieneinsatz. Das neuartige an diesem Turbolader ist das veränderte radial-axial gestaltete Turbinendesign, aus dem sich auch das Kürzel RAAX ableitet.

Im Vergleich zu herkömmlichen Turboladern, die in der Regel nur über Radialturbinen verfügen, strömt bei der RAAX-Turbine das Abgas nicht aus radialer Richtung ein, sondern aus einer halbradialen-halbaxialen Richtung. Das ist jedoch nicht der einzige Unterschied. Bedingt durch die andere Einströmung ist das Design der Turbinenschaufeln abgeändert, was dem Zulieferer zufolge wiederum zu folgendem Effekt führt: Die Turbinenräder lassen sich deutlich kleiner dimensionieren und damit das Massenträgheitsmoment um rund 40 Prozent reduzieren. Das Resultat: Durch die kürzeren Reaktionszeiten bei Motorlastwechseln wird der Ladedruck schneller aufgebaut und das Turboloch minimiert. Neben verbessertem Ansprechverhalten soll die RAAX-Technologie im relevanten Motorbetriebsbereich auch den Wirkungsgrad um bis zu drei Prozent erhöhen und somit zur Emissionsreduzierung beitragen.

Weshalb die Ingolstädter auf einen solchen Turbolader setzen, erklärt Dr. Rainer Wurms, Leiter Vorentwicklung Ottomotoren bei Audi: Die neue Motorengeneration entspricht der Rightsizing-Philosophie von Audi, die über Downsizing und Downspeeding hinausgeht. Die Reduktion von Hubraum und Drehzahl muss in einem sinnvollen Verhältnis zu Fahrzeugklasse, Leistung und dem Effizienzverhalten unter Alltagsbedingungen stehen – beim Rightsizing geht es deshalb um die optimale Abstimmung dieser Faktoren. Ein applikationsspezifischer Turbolader spielt bei diesem Konzept eine zentrale Rolle.

Zum Erklärvideo der RAAX-Turbinentechnologie und zum speziellen Schaufelraddesign hier klicken.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert