Ennstal Classic 2017

Letzter Check vor der Ral­lye

Egal ob ein Porsche 356 A mit Zündaussetzern oder ein Triumph TR 6 mit Motorruckeln beim Anfahren – AVL versucht als technischer Partner der Ennstal-Classic, die Fehlerursachen vor Ort zu finden und zu beheben. Oft verwundert es allerdings auch die Experten, dass die Raritäten optisch in einem Top zustand sind, die Technik jedoch hin und wieder zu wünschen übrig lässt.

Bild: Zink

Den Mechanikern steht der Schweiß auf der Stirn. Im durch die Sonne aufgeheizten Zelt staut sich die Hitze und vermischt sich mit dem beißenden Abgasgeruch der aufheulenden Motoren. Willkommen im Technikzelt der Firma AVL, willkommen auf der Ennstal-Classic – eine der bekanntesten Oldtimer-Rallyes in Österreich. Nach der technischen Abnahme können die Teilnehmer hier die Motoren ihrer Fahrzeuge noch zusätzlich prüfen und einstellen lassen. Die meisten Oldtimerbesitzer wollen zwar nur sichergehen, dass ihr Schätzchen wirklich fit für die zahlreichen Berg etappen ist, bei einigen Fahrzeugen läuft der Motor allerdings dermaßen unrund, dass sogar die gesamte Rallyeteilnahme gefährdet ist.

Mit modernen Diagnosesystemen lassen sich nicht nur die Motoren aktueller Fahrzeuge prüfen, auch sehr alte Aggregate, wie der eines Rolls Royce Phantom I aus dem Jahr 1930, können in vollem Umfang durchgecheckt werden. Bild: Zink

Trotz der vermeindlich überschaubaren Technik eines Oldtimers ist bei der Fehler suche Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich fahren auf der Ennstal-Classic nicht einfach nur alte Autos durch Österreichs Berglandschaft. Das Teilnehmerfeld besteht zum großen Teil aus Schätzen der Automobilgeschichte, die sich nicht im Vorbeigehen reparieren und einstellen lassen. Beispielsweise bezeichnet Hannes Bloder, Technikexperte bei AVL, den Vierzylinder-Leichtmetall-DOHC-Motor mit Doppelvergaser im Alfa Romeo GT 1300 Junior auch liebevoll als Diva. So können beispielsweise undichte Gummiflansche an den Vergasern den Motor Falschluft ansaugen lassen. Das Gemisch läuft dann zu mager und die Kolben brennen durch. Kurz gesagt: Es ist oft egal, ob es sich um den Vierzylinder eines Alfas handelt oder um einen eindrucksvollen Zwölfzylinder wie in einem Ferrari 330 GT, die mechanischen Meisterwerke haben alle ihre Eigenheiten, die ein Kfz-Profi respektieren und beachten muss.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert