Nachgefragt bei KS Autoglas

Gerhard Steinko über das profitable Autoglasgeschäft und warum Kfz-Betriebe es nicht scheuen sollten

Gerhard Steinko, geschäftsführender Gesellschafter der KS Autoglas Partnersysteme, in Aktion im hauseigenen Trainingszentrum in Bühl. Bild: KRAFTHAND

Herr Steinko, mit Ihrem Konzept KS Autoglas richten Sie sich seit 30 Jahren speziell an Werkstätten, damit diese professionell Windschutzscheiben wechseln und Steinschlagreparaturen ausführen können. Dennoch lassen nach wie vor viele Betriebe dieses ertragreiche Geschäft liegen. Was sagen Sie solchen Werkstätten?

Werkstätten, die diese Dienstleistung anbieten, müssen ihre Kunden bei einem Glasschaden nicht zu einem anderen Betrieb schicken. Das stärkt die Kundenbindung. Dennoch wird das vorhandene Potenzial gerade mal zu etwa 30 Prozent abgeschöpft. Die Zahlen werden von DAT oder Trend Tacho regelmäßig errechnet. Doch es zeigt sich, dass immer mehr erkannt wird, dass Glas ein interessantes Thema ist. Wir sehen bei KS Autoglas Partnersystem einen deutlichen Trend: Wir konnten für 2021 mehr als 250 neue Partnerstandorte gewinnen und wachsen somit auf rund 750 Partnerbetriebe in Deutschland.

Dieser Zuwachs ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir eng mit Versicherungen und Schadenlenkung zusammenarbeiten. Und wir bilden auch die Rechnungsabwicklung ab. Ein großer Vorteil dabei ist, dass für eine kleine Gebühr der Rechnungsbetrag innerhalb 48 Stunden ausbezahlt wird. Das schafft Liquidität. Das alles sind kostenintensive Verwaltungsakte, die eine Werkstatt nicht mehr gerne leistet.

Warum haben viele Kfz-Betriebe immer noch Angst vor dem Glasgeschäft? Wird die Arbeit selbst gefürchtet oder wollen sie sich den Schriftkram mit den Versicherungen nicht antun?

Beides. Im Glasbereich fehlt oft die Übung und man hat niemanden, der einem bei technischen Problemen helfen kann. Und was die Versicherungen angeht, da gibt es mittlerweile bei einigen Assekuranzen sogar Strafzahlungen von 300 Euro und mehr, sobald der Autofahrer nicht die vorgegebene Werkstatt wählt. Auch die Zahlungen der Versicherungen sind zum Teil sehr schleppend. Macht alles viel Arbeit.

Das Einglasen lässt sich lernen. Aber wie ist das mit dem Abrechnen mit Versicherungen? Kann das eine kleine Werkstatt überhaupt leisten?

Ja, die Werkstatt kann das leisten. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt, um geordnete Strukturen für Schadenserfassung, Dokumentation, Abrechnung und Weiterbildung zu schaffen. Wer in Autoglas machen möchte, muss in solche Strukturen investieren. Ohne geht es nicht oder es wird sich nicht entwickeln. Ein bisschen Autoglas funktioniert nicht. Konkret meine ich ein sauberes Erscheinungsbild, moderne Technik (Kamerakalibrierung), gute Software und einen starken Partner für permanente Unterstützung, Versicherung, Forderungsmanagement, Unternehmensberatung, guten Einkauf und vieles mehr.

Herr Steinko, vielen Dank.

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