Hybrid mit 14 Modi

Fahrbericht Mitsubishi Outlander

Mit zahlreichen Modi und noch mehr Änderungen gegenüber seinem Vorgänger glänzt die vierte Auflage des Mitsubishi Outlander. Neuerungen erfuhren unter anderem der PHEV-Antriebsstrang und die Aufhängung.

Der Outlander eignet sich auch für unwegsameres Gelände. Bild: Wiedemann

Der Mitsubishi Outlander der vierten Generation ist das Markenflaggschiff der Japaner. Mit einem komplett revidierten PHEV-Antriebsstrang soll es unter anderem eine höhere elektrische Reichweite, eine verbesserte Laufruhe und ein angenehmeres Fahrerlebnis bieten. Herzstück ist ein Vierzylinder-Benzinmotor mit zwei Elektromotoren und einem größeren Lithium-Ionen-Batteriepaket. Der Kraftübertragung dient ein Shift-by-Wire-Getriebe.

Motorisierung und Elektroantriebe

Als Verbrennungsmotor kommt bei dem Permanentallrad ein Benziner mit 2.360 cm3 Hubraum zum Einsatz. Der unterscheidet sich damit erstmal nicht groß von der Vorgängergeneration. Jedoch verfügt er nun über erweiterte Kühlkanäle, einen integrierten Abgaskrümmer und eine Abgasrückführung. So erfolgte eine Steigerung von Kraftstoffeffizienz und Systemleistung, was den SUV auf starke 306 PS und 203 Nm Drehmoment bringt.

Die beiden Elektromotoren liefern 85 kW und 255 Nm (vorne) und 100 kW sowie 195 Nm (hinten). Die hintere Antriebseinheit arbeitet zudem mit integrierter Steuerung, wodurch sie sich kompakt in einem Gehäuse unterbringen ließ und ein schlankeres Packaging des Antriebsstrangs ermöglicht.

Technische Daten – Mitsubishi Outlander (4. Generation)

  • Leistung: 306 PS (225 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Beschleunigung: 7,9 Sekunden
  • Verbrauch: kombiniert 23,4 – 23,5 kWh/100 km Strom und 0,8 l/100 km Benzin                         (WLTP), bei entladener Batterie 7,1 – 7,3 l/100 km
  • Reichweite: 844 km
  • Ladeanschlüsse: Typ-2 sowie CHAdeMO
  • Gewicht: 2.195 kg
  • Preis: ab 49.990 Euro (Testwagen 61.190 Euro)

Um die Runderneuerung abzuschließen, kommt dank eines verringerten Innenwiderstands ein größeres Akkupaket mit höherer Dauerleistung zum Einsatz. Mitsubishi spricht von einer Steigerung um 108 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration. Zusätzlich profitiert der Hybrid von einer neuen Flüssigkeitskühlung und einem integrierten Wärmepumpensystem.

Antriebs-, Energie- und Fahrmodi

Auffällig sind aber nicht nur Steigerungen in Effizienz und Leistung, sondern auch die 14 Modi des Wagens. Da wären zum einen drei Antriebsmodi. Spannend dabei ist, dass der Outlander nicht speziell über einen seriellen oder parallelen Antrieb verfügt. Stattdessen kann der Fahrer aktiv wählen: rein elektrisch im EV-Modus, der Verbrennungsmotor als bedarfsorientierter Stromerzeuger im seriellen Hybridmodus oder den Parallel-Hybridmodus, bei dem Elektro- und Verbrennungsmotor gleichzeitig arbeiten. Wählt der Fahrer nicht aktiv, bewegt sich das Fahrzeug bis zu einer Geschwindigkeit von 64 km/h elektrisch fort. Natürlich nur dann, wenn die elektrische Reichweite entsprechend hoch genug ist und andere Faktoren wie die Außentemperatur passen. Die darf nicht weniger als 7 °C betragen. Ansonsten schaltet sich der Verbrenner zu.

Zum anderen gibt es vier Optionen bei den Energiemodi: Normal, EV, Save und Charge. Normal optimiert automatisch den Einsatz von Elektro- und Hybridantrieb. EV ist der reine Elektroantrieb (sofern der Batterieladezustand ausreichend ist), was ein rein elektrisches Fahren bis 135 km/h ermöglicht. Im Save-Modus wird der aktuelle Batterieladezustand erhalten. Charge, wie der Name verrät, ist für das Aufladen der Batterie während der Fahrt gedacht.

Außerdem kann der Fahrer über einen Drehregler aus sieben Fahrmodi wählen. Die bestimmen nicht über den Energiefluss, sondern über die Abstimmung je nach Untergrund und Fahrweise. Zur Verfügung stehen NORMAL, ECO, POWER, TARMAC, GRAVEL, SNOW und MUD. Jeweils passend hinterlegt ist beim Wählen der Einstellung ein Bild im Display, um zu verdeutlichen, welcher Modus gewählt wurde. Neben den typischen Modi Normal, Eco und Sport (POWER) besteht also auch die Möglichkeit, das Fahrzeug auf die Fahrt auf unbefestigtem Untergrund (GRAVEL) oder Schlamm und Tiefschnee (MUD) einzustellen. Jeder Modus steuert den Antriebsstrang sowie das elektrische Lenksystem EPS, S-AWC- und Bremssystem im Hinblick auf optimales Leistungsverhalten unter spezifischen Straßenbedingungen. Mit von der Partie ist außerdem eine aktive Giermomentregelung mit Links-rechts-Drehmomentverlagerung und Bremsunterstützung für eine bessere Querdynamik.

Allrad, Fahrwerk und Lenkung

Die sieben Fahrmodi hat der Wagen unter anderem der intelligenten Allradtechnologie S-AWC (Super All Wheel Control) zu verdanken. Sie ermöglicht unter anderem die kontinuierliche Optimierung und Verteilung des Antriebsdrehmoments zwischen Vorder- und Hinterrädern. Dafür macht sich S-AWC die Regelbarkeit der E-Motoren sowie deren Positionierung an den Achsen zunutze. So ist sowohl die Steuerung der Längs- als auch der Querverteilung möglich – ohne Obergrenze. Teil der Allradtechnologie ist außerdem die aktive Giermomentregelung mit Links-rechts-Drehmomentverlagerung. Das Drehmoment ist frei und bedarfsgerecht auf die Räder verteilbar, was die Traktion je nach Fahrszenario maximiert.

Für mehr Stabilität, ein verbessertes Lenkgefühl und präziseres Fahrverhalten sorgen außerdem überarbeitete Fahrwerkskomponenten. Die neue Radaufhängung soll zudem die Dynamik und Fahrsicherheit erhöhen, während Geräusche und Vibrationen gedämpft werden. Den Angaben zufolge ist unter anderem die Abstimmung des Feder- und Dämpfersystems optimiert worden. Zudem setzen die Japaner auf eine Mehrlenkeraufhängung sowie extrem steife Aluminium-Radträger vorne und hinten. Gewichtsreduktion erfährt der Outlander auch durch einen hohlen Stabilisator und Querlenker aus geschmiedetem Aluminium. Das gilt für die unteren Querlenker der Vorderachse und die oberen der Hinterachse. Durch die Verbesserungen erlangt der Wagen einen geringeren Wankwinkel, außerdem eine erhöhte Spur- und Sturzsteifigkeit vorne und hinten.

 

Wissen

Wie die AU gelingt

Nach dem Start läuft der Outlander rein elektrisch. Um für eine Abgasuntersuchung auf den Verbrenner zu wechseln, gibt es dafür laut Mitsubishi keinen eigenen Modus. Das Fahrzeug kann aber über den Drehregler auf den Modus CHARGE gestellt werden, wodurch der Verbrenner auch bei Stillstand einschaltet. Ausschlaggebend hierfür ist aber, dass die Batterie weniger als 80 Prozent geladen ist.

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