Assistenzsysteme

Das Autodach der Zukunft

Webasto hat ein Panoramadach mit Umfeldsensoren entwickelt – welche Technik dahintersteckt.

Bilder: Webasto

Bekannt aus Presse und Medien sind die Bilder autonom fahrender Fahrzeuge mit ihren klobigen Aufbauten auf dem Dach. Doch erst die in den auffälligen Konstruktionen verbauten Sensoren wie Kameras oder Lidarsensoren ermöglichen überhaupt den Fahrbetrieb.

Eine moderne Umfeldsensorik ist aber natürlich für alle Fahrerassistenzsysteme erforderlich. Denn erst etwa durch Kameras lassen sich Verkehrszeichen oder Straßenmarkierungen erkennen.

Um einen einwandfreien (teil-)automatisierten Fahrbetrieb zu gewährleisten, ist eine freie und gute Sicht der Sensoren auf das Umgebungsgeschehen unabdingbar. Das Autodach ist daher der prädestinierte Platz für die Sensorik – wäre da nicht die bisher störende Optik.

Das will Webasto nun mit seinem Dach-Prototypen ändern, in dem die Sensorik den Angaben zufolge funktional und optisch ansprechend untergebracht wird. Ein erstes Fahrzeug, der Lotus Eletre, ist bereits mit dem Roof Sensor Module und ausfahrbarem Lidarsensor in Serie.

Aufbau und Bestandteile

In einem Versuchsträger vereint der Zulieferer seinen Prototypen Roof-Sensor-Module mit einem öffenbaren Panoramadach. Das aus Polycarbonat gefertigte Dachsystem soll sich der Fahrzeugsilhouette anpassen und die dahinter verborgene Sensorik unauffällig beherbergen. Nach außen hin sind Automated-Driving-System-Leuchten verbaut: Sie sollen andere Verkehrsteilnehmer darüber informieren, ob das Fahrzeug autonom fährt.

Integrierte Technologie

Je nach Herstelleranforderung lassen sich verschiedene Sensoren im Roof-Sensor-Module-Dach verbauen. In einem Anwendungsbeispiel montierte der Zulieferer fünf Lidarsensoren: Positioniert an jeder Ecke sowie in der Fahrzeugmitte erstellt jeder eine 3D-Punktwolke, um die Fahrzeugumgebung und die Fahrsituation zu erkennen.

Unterstützt werden die Lidarsensoren von zehn Kameras, die Farben, Verkehrsschilder, Ampeln oder Fahrbahnmarkierungen identifizieren können. Die Kameras in Stereoausführung können zudem Entfernungen ausmachen.

Verschmutzung und kritische Temperaturen

Damit die empfindliche Elektronik geschützt ist, setzt das Münchener Unternehmen ein intelligentes Thermomanagement ein. So sollen alle Elektronikkomponenten unter der Abdeckung immer im optimalen Temperaturbereich arbeiten können. Um die zweite Herausforderung zu meistern, die Sicht nach außen, befindet sich außerhalb des Roof Sensor Module eine Vielzahl an Luft-/Wasserdüsen.

Sie reduzieren Verschmutzungen wie Staub, Schlamm oder Insekten. Unterstützend wirken im Winter die Antibeschlag- und Entfrostereinrichtungen.

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