Dena-Studie

Alternative Antriebe legen zu, SUV und CO2-Ausstoß aber auch

ein schwarzer SUV auf Feldweg
Verbrauchsstarke SUVs werden bei deutschen Autofahrern immer beliebter. Bild: Zink

Die Deutschen kaufen immer mehr Neuwagen – darunter auch deutlich mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben als noch 2016. Zu diesem Ergebnis kommt der dena-Monitoringbericht 2017 zur Entwicklung CO2-effizienter Pkw, den die Deutsche Energie-Agentur (Dena) erstellt hat. Der Bericht zeigt aber auch: verbrauchsstarke SUVs (+ 15 Prozent) und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse werden immer beliebter (+ 18 Prozent), sodass trotz des gestiegenen Marktanteils der Alternativen von 2 auf 3,4 Prozent der CO2-Ausstoß zugenommen hat. Dazu trägt auch bei, dass sich emissionsärmere Pkw der Kompakt- und Mittelklasse schlechter verkaufen. Im Endeffekt kamen im vergangenen Jahr erstmals weniger Fahrzeuge mit grünen Effizienzklassen A+ (– 11,8 Prozent) und A (– 7,8 Prozent) auf die Straße.

Neben dem wachsenden Anteil emissionsstarker Fahrzeuge liegt das auch am stagnierenden durchschnittlichen Verbrauch innerhalb der Fahrzeugsegmente. In einigen wie zum Beispiel bei Mittelklassewagen und Großraumvans stieg der durchschnittliche Verbrauch sogar im Vergleich zu 2016. Die CO2-Emissionen der deutschen Neuzulassungen liegen mit 127,9 g/km sieben Prozent über dem europäischen Flottendurchschnitt von 119,5 g/km. Setzt sich der Emissionstrend in Deutschland und der EU fort, wird das EU-Flottenziel von 95 g/km bis zum Jahr 2020 nicht erreicht, so die Experten der Energieagentur.

„Wichtig ist, dass wir nun zügig wirksame Maßnahmen einführen, um den Kauf emissionsarmer Pkw attraktiver und den von emissionsintensiven unattraktiver zu machen“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Seinen Worten zufolge solle beispielsweise die Dienstwagenbesteuerung technologieoffen an den CO2-Ausstoß gekoppelt werden und die Energiesteuersätze fossiler Kraftstoffe müssten deutlich stärker an deren CO2-Intensität gemessen werden.

Zur prozentualen Verteilung der Antriebsarten hat die Dena ermittelt, dass die konventionellen Antriebe mit 96,6 Prozent den größten Anteil ausmachen, wobei der Dieselanteil um 13 Prozent abnahm im Vergleich zu 2016. Der Zugewinn bei alternativen Antrieben liegt vor allem daran, dass mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkauft wurden (+ 85 Prozent). Aufgrund der Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas (Compressed Natural Gas CNG) und Flüssiggas sind auch die Neuzulassungen von CNG-Pkw im Vergleich zu 2016 um 30 Prozent gestiegen.

Insgesamt dominieren Hybridfahrzeuge den Markt der alternativen Antriebe mit 71,8 Prozent (84.675 Pkw). Es  folgen reine Elektrofahrzeuge mit 21,3 Prozent (25.056 Pkw), Erdgasfahrzeuge mit 3,2 Prozent (3.723 Pkw) und flüssiggasbetriebene Fahrzeuge mit 3,7 Prozent (4.400 Pkw). In den ersten fünf Monaten 2018 setzte sich der Aufwärtstrend bei den alternativen Antrieben fort. Besonders CNG-Pkw (+ 542 Prozent) und reine Elektrofahrzeuge (+ 82 Prozent) legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert