Probleme mit Heckkamera, Kühlkreislauf und undichtem AGR-Kühler

Krafthand informiert regelmäßig über diverse Rückruf- und Serviceaktionen der Fahrzeughersteller sowie deren entsprechende Abhilfen. Dieses Mal geht es um den Sprinter und Vito von Mercedes-Benz, Plug-in-Hybride von Volvo sowie BMW-Dieselmodelle.
Zwei unterschiedliche Probleme mit der Heckkamera haben jeweils einen Rückruf für den Mercedes-Benz Sprinter und Vito ausgelöst. Beim Sprinter der Baureihen 907 und 910 aus dem Produktionszeitraum März 2018 bis Dezember 2021 könnte beim Einlegen des Rückwärtsgangs nicht wie vorgesehen das Kamerabild auf dem Zentraldisplay erscheinen, wie ein Sprecher der Mercedes-Benz AG auf Anfrage erklärte. Beim zwischen April 2014 und Juli 2020 hergestellten Vito der Baureihe 447 erscheine dagegen ein eingefrorenes Bild, das somit nicht die reale Situation hinter dem Fahrzeug zeige.
In beiden Fällen ist ein etwa eine Stunde dauerndes Software-Update als Abhilfemaßnahme vorgesehen. Beim Sprinter firmiert es unter den internen Herstellercodes VS3KOMRUE oder 5496319. Betroffen sind rund 75.000 Transporter weltweit, davon etwa 25.000 in Deutschland. Noch mehr sind es bei der Aktion VS2RU54KAM oder 5492311 für den Vito. Hier weist das Kraftfahrt-Bundesamt 220.819 weltweit abzuarbeitende Fahrzeuge aus, davon 70.877 in Deutschland.
Ebenfalls mit einem Software-Update will Volvo ein Problem bei über 80.000 Plug-in-Hybriden der Modelljahre 2022 und 2023 beheben. Konkret geht es um den S60, V60, S90(L), V90, XC60 und XC90. Etwas über 8.000 Exemplare hierzulande könnten in bestimmten Situationen zum Stehen kommen, weil der Verbrennungsmotor nicht anspringt. Schuld daran ist ein Steuerungsfehler im Kühlkreislauf des elektrischen Antriebs, wodurch laut einem Unternehmenssprecher „das Umrichter-Generatormodul das verfügbare Drehmoment auf null“ setzt. Der Rückruf trägt die Kennung R10198.
Kein Ende der AGR-Thematik bei BMW
Immer länger wird unterdessen die Liste der Rückrufkürzel, die BMW beziehungsweise das KBA zum AGR-Problem ausgegeben hat. Seit mehreren Jahren treibt die Münchner eine erhöhte Brandgefahr bei Dieselmodellen um. „Wenn der AGR-Kühler mit der Zeit undicht wird, kann das austretende Glykolkühlmittel in Kombination mit typischen Rußablagerungen und den normalerweise im AGR-Modul herrschenden hohen Temperaturen zu Schwelpartikeln führen“, beschrieb eine Konzernsprecherin noch einmal die Ursache.
Anlass für ihre Stellungnahme sind zahlreiche neu hinzugekommene Aktionscodes (z. B. 0011530600 und 0013820300 bis -60300), die offenbar auch für die aktuellen Baureihen aus dem Spektrum G0x bis G3x anstehen. Bis Ende November hatte das KBA nur die Baujahre 2010 bis 2017 ausgewiesen, nun sind es auch jüngere Modelle. Die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge blieb jedoch im Datenbankeintrag der Behörde unverändert bei etwas über 500.000 in Deutschland. Es ist also nicht klar, wie viele Autos neu hinzugekommen sind.
Da die Problematik sehr komplex sei, gebe es verschiedene Lösungen für die Betroffenen, erklärte die Sprecherin. „Ein Teil des Maßnahmenkatalogs ist der Tausch des AGR-Kühlers, ein weiterer Teil ist die Aufspielung einer erweiterten OBD-Software“, sagte sie. Das mehrstündige Software-Update beinhalte eine „Diagnose- und Schutzfunktion“, die frühzeitig auch kleine Leckagen im Ansauglufttrakt erkennen könne und somit eine weitere Motorschädigung oder thermische Überlast verhindere.







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